Digital Games und Sport und Gesundheit – ein Widerspruch?

Am 25. und 26. März finden an der Technischen Universität Darmstadt die GameDays – dieses Jahr bereits in ihrer sechsten Auflage – statt. Der Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung liegt auf dem Einsatz von Serious Games in den Bereichen Sport und Gesundheit. Aufgezeigt wird, welche Chancen Serious Games hier bieten und welche Herausforderungen noch zu meistern sind. Der erste Tag erfolgt erstmals als wissenschaftliche Konferenz; am zweiten Tag wird gemäß der Tradition der GameDays Veranstaltungsreihe wird unter dem Motto „science meets business“ ein fruchtbarer Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie angestrebt.

Weithin ist die Meinung verbreitet, dass Computer- oder Videospiele schädlich sind. Sie machen süchtig, aggressiv und gewalttätig. Sie können Rückenschmerzen und Kopfschmerzen verursachen. Sie halten von gesundheitsförderlichen (körperlichen) Aktivitäten ab. Damit scheint offensichtlich: Wer Computer- oder Videospiele spielt, fördert seine Gesundheit in keiner Weise – im Gegenteil.

Neue Entwicklungen im Bereich „Serious Gaming“ zeigen, dass dies nur die halbe Wahrheit ist. In den letzten Jahren wurden zahlreiche „games for health“ entwickelt, welche, richtig angewandt, einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und gesundheitsbezogene Verhaltensweisen haben. Diese Spiele werden bereits erfolgreich in der Prävention und in Therapien eingesetzt. Auch im Sport wurden erste erfolgreiche Anwendungen dokumentiert.

Auf den GameDays 2010 werden in zahlreichen Fachvorträgen und Demonstrationen die neuesten Trends, innovative Methoden, Konzepte, Technologien und Werkzeuge, als auch bewährte Beispiele, Evaluationen und Erfahrungsberichte vorgestellt und diskutiert. Die Konferenz findet im Gebäude S3|20 der TU Darmstadt in der Rundeturmstraße 10 statt. Veranstalter sind die Fachgebiete Sportwissenschaft (Prof. Wiemeyer) und Multimedia Kommunikation (Prof. Steinmetz; Serious Gaming Gruppe um Dr. Göbel) der TU Darmstadt in Kooperation mit dem httc (Hessisches Telemedia Technologie Kompetenz-Center), Hessen-IT und weiteren Partnern aus Forschung und Industrie.

Die GameDays werden am Donnerstag, den 25. März um 10 Uhr von Prof. Dr. Ralf Steinmetz vom Fachgebiet Multimedia Kommunikation eröffnet; Herr Axel Sigmund von der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH geht in seinem Grußwort auf wissenschaftlich-technische Trends und Förderprogramme im Bereich AAL und Games for Health ein. Der „Science meets Business Tag“ am 26. März wird um 10 Uhr von Frau Gabriele Gottschalk vom Hessischen Wirtschaftsministerium eröffnet, die in ihrem Grußwort auf die wirtschaftliche Relevanz und Aktivitäten des Landes im Bereich Games und Serious Games vorstellt.

Programm Highlights umfassen die eingeladenen Vorträge von Prof. Tom Baranowski vom Baylor College of Medicine in Houston und Prof. Abed El Saddik von der Universität Ottawa zum Thema Games for Health, die neuesten Erkenntnisse im Bereich affective computing zur Messung von User und Game Experience, präsentiert von Dr. Lennart Nacke von der HCI Gruppe der Universität Sasketchewan. Prof. Klaus Bös von der Uni Karlsruhe geht auf Ansatzpunkte von Serious Games zur Förderung der Fitness von Kindern und Jugendlichen ein; Prof. Harald Korb von der Vitaphone GmbH stellt spielerische Ansätze von der Prävention bis hin zu Managed Care vor. Den Abschluss der GameDays 2010 bildet am 26. März von 16:45-17:30 eine Podiumsdiskussion zum Thema „Serious Games Quo vadis?“ mit Vertretern aus der Wissenschaft, Politik und der Wirtschaft statt.

An beiden Tagen werden im Demo-Bereich aktuelle Forschungsaktivitäten und Demonstratoren zum Einsatz von spielerischen Methoden und Konzepten für die gesellschaftlich relevanten Themen Bildung, Gesundheit und Sport präsentiert; und auch die eigene körperliche Fitness kann live erprobt werden.

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