etit am, um und im Menschen

Vernetzungstreffen 2025 am Fachbereich etit

03.04.2025 von

Das diesjährige Vernetzungstreffen am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik stand ganz im Zeichen der Medizintechnik. Unter dem Motto „etit am, um und im Menschen“ diskutierten die Medizintechnik-Professor:innen Christoph Hoog Antink, Anna Bakenecker und Christian Graeff über ihre spannenden Forschungsbereiche.

Prof. Graeff, Prof. Hoog Antink and Prof. Bakenecker im Gespräch mit Laura D’Angelo.

Beim diesjährigen Vernetzungstreffen am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik wurde wieder einmal deutlich: Die weit verbreitete Meinung, dass Ingenieursberufe und hier vor allem die Elektro- und Informationstechnik nichts mit dem Menschen zu tun hat, ist eine grobe Fehleinschätzung.

In den Mittelpunkt rückten nicht nur technische Exzellenz, sondern auch gesellschaftliche Relevanz, interdisziplinäre Zusammenarbeit und das große Potenzial einer vielfältigen Forschungs- und Lernkultur. Im Spotlight standen drei Professor:innen, die eindrucksvoll anhand mitgebrachter Exponate zeigten, wie vielfältig und gesellschaftlich relevant Forschung am Fachbereich etit ist.

Alltagstaugliche Medizintechnik, Strahlentherapie und Mikroroboter

Prof. Dr.-Ing. Christoph Hoog Antink beschäftigt sich mit Medizintechnik und Sensorsystemen, die körperliche Vorgänge wie Bewegung, Herzschlag oder Atmung kontaktlos erfassen – allein durch Videoanalyse. Dabei setzt er sowohl auf hochspezialisierte Kameras als auch auf einfache, kostengünstige Lösungen wie Webcams oder Smartphone-Technik. Ziel seiner Forschung ist es, Medizintechnik alltagstauglich und zugänglich zu machen – für eine bessere Gesundheitsversorgung direkt im eigenen Zuhause.

Prof. Dr.-Ing. Christian Graeff brachte ein besonderes historisches Objekt mit: ein Geschenk für den Begründer der Biophysik-Strahlentherapie in Europa. Es handelt sich um eine Kunststoffplatte, die in Wasser mit einem Kohlenstoffstrahl bestrahlt wurde. Die dabei entstehenden Spuren werden durch anschließendes Ätzen sichtbar gemacht – ein physisches Zeugnis für die Wirkung von Strahlung auf Materie. Das Objekt steht sinnbildlich für die wissenschaftliche Pionierarbeit und die Entwicklung der Strahlentherapie in Deutschland und Europa.

Das mitgebrachte Exponat von Prof. Dr. Anna C. Bakenecker war ein Mikroroboter, der sich mithilfe von Magnetfeldern durch ein Modell eines Hirngefäßes bewegen lässt. Solche Roboter sollen in Zukunft Medikamente gezielt in schwer zugängliche Körperregionen transportieren.

Mehr Erfolg durch diverse Teams

Im zweiten Teil des Treffens stand das Thema Diversität in der Medizintechnik im Mittelpunkt. Deutlich wurde, dass die Medizintechnik nicht nur technisches Interesse weckt, sondern auch vielfältige Perspektiven eröffnet. Die Professor:innen betonten, wie wichtig diverse Teams für kreative Forschung sind. Besonders erfreulich: An der TU Darmstadt ist das Geschlechterverhältnis in der Medizintechnik inzwischen nahezu ausgeglichen – ein klarer Fortschritt gegenüber der klassischen immer noch Männer dominierten Elektrotechnik.

Prof. Dr. Anna C. Bakenecker

Wir haben heute die Chance, mit einer 50:50-Grundgesamtheit von Frauen und Männern zu arbeiten. Das bietet enormes Potenzial, gerade in der Nachwuchsförderung. Jetzt ist es an uns, Studierende, insbesondere Frauen, zu ermutigen, den Weg zur Promotion und darüber hinaus zu gehen.

Mentoring, gezielte Ansprache und frühe Einbindung in Forschungsprojekte wurden als zentrale Ansätze genannt, um insbesondere Frauen auf ihrem wissenschaftlichen Weg zu stärken. Die Chance, mit einer 50:50-Grundgesamtheit zu arbeiten, sei eine große Stärke und zugleich ein Auftrag, gezielt Nachwuchs zu fördern.

Wahl des neuen Gleichstellungsteams

Maria Rizou, Laura D’Angelo, Merle Backmeyer, Luisa Riik
Maria Rizou, Laura D’Angelo, Merle Backmeyer, Luisa Riik

Bei der anschließenden Frauenvollversammlung wurde das neue Gleichstellungsteam des Fachbereichs gewählt. Zum Team gehören weiterhin Laura D’Angelo, Luisa Riik und Maria Rizou. Neu hinzugekommen ist Merle Backmeyer, die künftig gemeinsam mit dem Team die Gleichstellungsarbeit am Fachbereich mitgestalten wird. Claudia Klein, die sich nach langjährigem Engagement nicht erneut zur Wahl aufstellen ließ, wurde mit großem Dank verabschiedet. Der Fachbereich bedankt sich herzlich für ihre wertvolle und engagierte Arbeit in den vergangenen Jahren.

Gleichstellungs-Team etit

Das dezentrale Gleichstellungsteam des Fachbereichs etit organisiert jährlich ein Vernetzungstreffen zum Austausch und zur Diskussion aktueller Themen mit allen Statusgruppen des Fachbereichs. Im Anschluss an das Vernetzungstreffen findet traditionell die Frauenvollversammlung des Fachbereichs statt. Darüber hinaus engagiert sich das Team in vielfältigen Bereichen – von Gremienarbeit und Berufungsverfahren über Workshops und Projekte für Schülerinnen bis zur Weiterentwicklung des Gleichstellungskonzepts. Eine Auswahl der Projekte des Teams sind:

  • Der erfolgreiche Podcast gleichstellung@etit, der 2024 mit dem Franziska-Braun-Preis ausgezeichnet wurde.
  • Der Girls’ Day , der wieder 2024 ein großer Erfolg war, die Nachfrage war hoch und alle Plätze schnell vergeben.
  • Die Schülerinnen-Projekttage mit fünf Workshops über drei Tage, an denen rund 75 Schülerinnen der Klassen 5 bis 11 teilnehmen konnten. Ziel ist es, Begeisterung für Technik zu wecken und Perspektiven für ein Studium am Fachbereich etit aufzuzeigen.

Alle Mitglieder des Fachbereichs sind herzlich eingeladen, sich im Gleichstellungsteam zu engagieren, auch spontane Bewerbungen sind willkommen!

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