Magnetische Fluidhyperthermie

Magnetische Fluidhyperthermie

Magnetische Nanopartikel finden nicht nur in Form von Mikro- und Nanorobotern Anwendung, sondern spielen auch eine zentrale Rolle bei der magnetischen Fluidhyperthermie. Wird ein wechselndes Magnetfeld angelegt, entsteht durch die Wechselwirkung mit dem Medium und den Partikeln Wärme, die die unmittelbare Umgebung typischerweise auf Temperaturen zwischen 42 und 45 °C erwärmt. Diese gezielte Erwärmung eröffnet vielfältige therapeutische Möglichkeiten. So kann sie etwa zur lokalen Zerstörung von Krebszellen genutzt werden. Ebenso lassen sich Materialien so gestalten, dass sie bei einer bestimmten Temperatur Medikamente freisetzen. Dadurch wird eine präzise Wirkstofffreisetzung am Krankheitsherd möglich. Darüber hinaus kann die erzeugte Wärme dazu genutzt werden, bakterielle Biofilme zu bekämpfen und Infektionsreservoire wirksam zu eliminieren. Der große Vorteil dieses Ansatzes liegt in der lokal begrenzten Anwendung. Da nur das unmittelbar betroffene Gewebe erwärmt wird, bleibt das umliegende gesunde Gewebe weitgehend unversehrt. Am Fachgebiet beschäftigen wir uns mit der Optimierung der Nanomaterialien hinsichtlich ihrer hyperthermischen Eigenschaften und untersuchen neue Anwendungsszenarien, die das Potenzial haben, bestehende Therapien zu ergänzen oder neue Ansätze zu eröffnen.