Neu an der TU: Professor Dirk Hartmann
21.07.2025 von Patrick Bal
Seit dem 1. Juli verstärkt Dirk Hartmann den Fachbereich Elektrotechnik- und Informationstechnik als Kooperationsprofessor für das Forschungsgebiet „Digitale Zwillinge“. Der 47-jährige Wissenschaftler, der an der Universität Heidelberg promovierte und dort als Nachwuchsgruppenleiter am Institut für Wissenschaftliches Rechnen tätig war, durchlief eine Expertenkarriere mit verschiedenen Managementrollen bei der Siemens AG. Aktuell leitet er dort das Technologie-Innovations-Team für die Simulationsprodukte der Siemens Digital Industrie Software.

Als seinen wichtigsten wissenschaftlichen und beruflichen Meilen nennt Hartmann den Transfer seiner Forschungsarbeiten (GPU-beschleunigte Simulation) in neue Siemens-Softwareprodukte, die Designer:innen als neue Nutzer:innengruppe von interaktiven Simulationswerkzeugen erschließen.
Wir haben Professor Hartmann zu seinem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen zu seinem Forschungsgebiet und seinen Plänen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende?
Digitale Zwillinge sind eine der zentralen Schlüsseltechnologien zur Bewältigung der Herausforderungen der Nachhaltigkeit. Sie ermöglichen nicht nur die Entwicklung effizienterer Produkte, sondern auch den effizienteren Betrieb bestehender Produkte, wodurch signifikant Energie eingespart werden kann (siehe auch ). Ohne digitale Zwillinge wird die Nachhaltigkeit nicht gelingen. E+E Diskurs März 2024
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Simulations-Technologie und digitale Zwillinge sind in vielen Bereichen einsetzbar, da sie es ermöglichen, „Experimente“ virtuell durchzuführen und insbesondere unterschiedliche Szenarien virtuell durchzuspielen. Damit können sie den Erkenntnisgewinn deutlich beschleunigen. Da die entsprechenden Methoden anwendungsagnostisch sind, gibt es Schnittstellen zu vielen Bereichen. In meiner bisherigen Karriere habe ich immer interdisziplinär gearbeitet, z.B. mit Schnittstellen zur Mechanobiologie, dem Verhalten von Fußgängern oder zuletzt den Ingenieurswissenschaften. Ich freue mich daher sehr darüber, dass die TU Darmstadt Interdisziplinarität so stark in den Vordergrund stellt.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Gerne würde ich einen Tag im Fachbereich Psychologie verbringen. Neben vielen technischen Aspekten stellt die Mensch-Maschine-Schnittstelle eine zentrale Herausforderung dar, um die stärkere Adaption digitaler Zwillinge voranzutreiben. Heutige Tools sind oft zu komplex, um die Technologie einer breiten Masse zugänglich zu machen. Der Mensch-Maschine-Interaktion kommt dabei eine besondere Rolle zu. Neue Technologien wie Augmented und Virtual Reality, Sprachmodelle in der Künstlichen Intelligenz oder Eyetracking ermöglichen es, die Interaktion neu zu gestalten – insofern ein äußerst spannendes Forschungsfeld.
Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …
… viel YouTube und Künstliche Intelligenz (große Sprachmodelle) nutzen, um mir Wissen schneller anzueignen. Einerseits ermöglicht YouTube, von den besten Professoren weltweit zu lernen, z.B. oder Lineare Algebra von Gilbert Strang. Andererseits ermöglichen moderne Sprachmodelle einen schnellen und individuellen Einstieg in unbekannte Fachgebiete. Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass diese Modelle sich nur für den Einstieg eignen und eine tiefere eigene Einarbeitung in Themen nicht ersetzen können. Data-based Engineering von Steve Brunton
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… Sport (Laufen) und Heimwerken.
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