Die Bedeutung des physiologischen Zustands „Schlaf“ hat sich in den letzten beiden Dekaden massiv verändert. Der nächtliche Schlaf wurde zunächst als ein passiver, ruhender bzw. konservierender Zustand angesehen. Heute weiß man aber, dass der nächtliche Schlaf hochdynamisch ist und sehr viele Lebensprozesse tagsüber beeinflusst, beispielsweise kognitive Fähigkeiten, körperliche Leistungsprozesse aber auch Erkrankungsrisiken.
Es werden neben einem Überblick über den aktuellen technischen Stand der klinischen Schlafmedizin vor allem neue Entwicklungen vorgestellt: kontaktlose und mobile Messverfahren, automatisierte Schlafphasenklassifikationsverfahren und auch außerklinische Anwendungen, die den gesunden Schlaf instrumentell unterstützen sollen.
Prof. Hagen Malberg ist der Direktor des Instituts für Biomedizinische Technik an der TU Dresden, Mitglied der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik sowie der Medizinischen Fakultät „Carl Gustav Carus“. Als Medizintechnik-Ingenieur und Somnologe besteht sein wissenschaftliches Interesse in der Entwicklung von Verfahren der Elektro- und Informationstechnik auf dem Gebiet der medizinischen Meßtechnik und Biosignalanalyse sowie der Automatisierungstechnik. Anwendungsgebiete sind neben der Schlaf- und Herzkreislaufmedizin die Intensiv- und die Transplantationsmedizin sowie die Rehabilitationstechnik.