Planungswerkzeuge für technisch sichere CO2-freie Energiesysteme

Im Interview: Prof. Dr. rer. nat. Florian Steinke, Fachgebiet Energieinformationsnetze und -systeme

05.12.2022

Wie kommt der Strom vom Erzeuger zur Steckdose? Um dies zu verwirklichen muss zuerst unser Energienetzwerk verstanden werden. Prof. Steinke erklärt die Bedeutung dieses extensiven Netzwerks und seine Ansichten zur Energiewende.

Herr Prof. Steinke, warum ist die Energiewende so wichtig?

Die Energiewende sichert den Frieden! Bei eskalierendem Klimawandel ist ansonsten schon in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit einer immer mehr zunehmenden Völkerwanderung zu rechnen, die die Stabilität der bestehenden politischen Strukturen gefährdet.

Wie glauben Sie kann man die Energiewende beschleunigen?

Die aktuell hohen Energiepreise bedeuten, dass erneuerbare Energiesysteme einfach billiger als fossil-basierte sind. Dies gilt fast weltweit und ist meines Erachtens der wichtigste Faktor, um die Entwicklung schnell nach vorne zu bringen.

Was trägt Ihr Forschungsbereich zur Energiewende bei?

Prof. Dr. rer. nat. Florian Steinke

Wir entwickeln Planungswerkzeuge, um Energiesysteme technisch sicher, möglichst kostengünstig und vor allem CO2-frei zu machen. Unsere Tools können dabei sowohl ganze Länder als auch einzelne Quartiere und Projekte analysieren und verbessern.

Planen Sie Entwicklungen in Ihrem Fachgebiet in Bezug zur Energiewende und wenn ja, welche?

Unsere Planungswerkzeuge werden von großen Firmen eingesetzt, um schlüssige Zukunftsszenarien zu entwickeln und ihr Produkte darauf einzustellen. Die Universität nutzt diese, um die Transition ihrer eigenen Energieversorgung hin zu einem CO2-neutralen System zu entwickeln. Unsere Arbeiten zur Resilienz zukünftiger, hochautomatisierter Energienetze fließen in die Planungen wichtiger Netzbetreiber ein, die ihre Netze gegenüber alten und neuen Gefahren (vor allem. Cyberangriffe!) absichern.

Was bietet die TU Darmstadt für Vorteile im Bereich Lehre und Forschung, die andere Universitäten nicht anbieten?

In der elektrischen Energietechnik deckt die TU Darmstadt alle relevanten Fächer breit mit jeweils mit eigenen Professuren ab. Sie bietet daher alle Möglichkeiten zur eigenen Entwicklung!

Neben dem klassischen Studiengang der Elektrotechnik und Informationstechnik kann man im Master im Studiengang Energy Science & Engineering noch weiter über die Disziplinen hinausschauen und richtig interdisziplinär studieren.

Das herausragende Merkmal an der TU Darmstadt ist die Breite und Interdisziplinarität in der Forschung - mit einer Vielzahl von Verbundprojekten.

Wie kann man die Energiewende am besten selbst mitgestalten?

Natürlich bei uns im Fachbereich und am Fachgebiet, um Technologien rund um erneuerbare Energien zu verstehen, richtig einzusetzen und weiterzuentwickeln!

Wir bedanken uns sehr herzlich für dieses aufklärende und informative Gespräch Herr Professor Steinke!