Neu bei etit: Professorin Myriam Koch

2022/11/01 von

Seit Oktober ist Myriam Koch Professorin für hochspannungstechnische Betriebsmittel und Anlagen am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik. Zuvor war die 38-Jährige Professorin an der TU München. Koch war bereits von Oktober 2018 bis September 2019 im Rahmen des Pilotprojekts „Gastprofessorinnen-Programm“ für zwei Semester an der TU Darmstadt tätig. Wir haben bei Myriam Koch zu ihrem Start als Professorin an der TU Darmstadt nachgefragt.

Professorin Myriam Koch

Was ist das Spannende daran?

Der Strom kommt aus der Steckdose. Wie findet der Strom aber seinen Weg in unsere Steckdosen? Das ist für die meisten Deutschen ein Rätsel. Wir beschäftigen uns genau mit dieser Frage: wie schaffen wir es auch in Zukunft Infrastrukturen zu errichten, mit denen wir zuverlässig und nachhaltig elektrische Energie übertragen und den Endverbrauchern bereitstellen können. Dabei gibt es sehr viele neue (und altbekannte) Aspekte zu beachten: elektrische Energie soll für immer mehr Anwendungen einsetzen werden. Das heißt wir brauchen höhere Ströme und höhere Spannungen bei höherer Flexibilität. Gleichzeitig sollen die Geräte der Energieversorgung möglichst gut in unser Leben passen, umweltfreundlich und sehr zuverlässig sein. Gerade die aktuellen Geschehnisse zeigen uns, dass wir uns um unsere Energieversorgung zukünftig intensiv kümmern müssen. Eine Diskussion, die spätestens seit dem ersten Atomausstieg vor gut zwei Jahrzehnten aber auch immer mehr zur gesellschaftlichen Debatte wird.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Im Bereich der hochspannungstechnischen Betriebsmittel und Anlagen findet man zu sehr vielen Fachgebieten Schnittstellen: Zur allen Bereichen der Elektro- und Informationstechnik, zur Physik und Chemie zur Beantwortung von Grundlagenfragen, zur Chemie und den Werkstoffwissenschaften bei der Frage nach neuen und nachhaltigen Materialien sowie deren Eigenschaften, zum Maschinenbau bei der Frage nach alternativen Konstruktionsmöglichkeiten, zu den Gesellschaftswissenschaften bei der Frage nach der Akzeptanz und zur Biologie und Medizin bei der Frage der Wirkung von Strömen, Spannungen und Feldern auf Organismen.

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?

In den Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, da die Frage der Akzeptanz von Infrastruktur zur Energieerzeugung und -übertragung zu einer der wichtigsten Bausteine für das Gelingen der Energiewende geworden ist.