Start-up von etit-Absolventen auf Erfolgskurs

„Gefühle“ von Maschinen sichtbar machen

2021/11/23 von

Die core sensing GmbH will ihre Kunden ins digitale Zeitalter begleiten: mit smarten Bauteilen, die selbst zu Sensoren werden und datenbasiert optimal arbeiten. Das Start-up mit zwei ehemaligen etit-Studierenden ist auf Erfolgskurs. Die erste Serienproduktion steht bereits. In den nächsten drei Jahren ist der Markteintritt geplant.

Die Gründer (von links nach rechts): Martin Krech, Markus Hessinger, Arthur Buchta und Simon Krech.
Die Gründer (von links nach rechts): Martin Krech, Markus Hessinger, Arthur Buchta und Simon Krech.

Vier TU-Absolventen, darunter zwei ehemalige etit-Studierende, das ist das Gründerteam der core sensing GmbH. Die jungen Gründer sind auf dem besten Weg, ihr Ziel zu verwirklichen: Unternehmen fit für Industrie 4.0 machen. Unterstützt werden sie dabei vom Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST.

Aber das Start-up sorgt auch darüber hinaus für Aufsehen: Beim diesjährigen Falling Walls Event gehört core sensing zu den 25 Finalisten aus der ganzen Welt in der Kategorie „Venture“. etit-Absolvent Markus Hessinger wird das Start-up vor Ort vor einer hochkarätigen Jury und einem prominent besetzten Publikum präsentieren.

Das Prinzip

core sensing macht aus mechanischen Standard-Bauteilen intelligente Komponenten, indem sie diese in ihrem Inneren mit Sensoren ausstattet. Die Sensoren erfassen Belastungen und Maschinenzustände. „Wir messen direkt am Ort des Geschehens und machen sichtbar, was vorher nicht sichtbar war“, erläutert CEO Martin Krech. Die mit der Cloud verbundenen „fühlenden Maschinen“ ermöglichen es datenbasiert, ohne Umwege und ohne aufwändige Umrüstungen Prozesse zu optimieren, Zustände zu überwachen und Anlagen vorausschauend zu warten. „Das senkt für viele Unternehmen die Hemmschwelle bei der Einführung neuer digitaler Technologien“, weiß der Maschinenbau-Ingenieur.

Das core sensing-Team bei der Arbeit im Büro.
Das core sensing-Team bei der Arbeit im Büro.

Erfolge

Mittlerweile hat das Startup neun festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter auch der etit Absolvent Eike Christmann. Des Weiteren konnte das Startup 40 zahlende Pilotpartner gewinnen. Auch 20 konkrete Anwendungsfälle gibt es bereits. Diesen Sommer hat das Unternehmen gemeinsam mit dem Baumaschinenhersteller Knauf PFT GmbH & Co .KG die erste Serienproduktion gestartet. Ab Anfang 2022 soll die Serie A-Finanzierung stehen. Ab 2024 will core sensing rentabel arbeiten.

Wir haben den beiden Mitgründern des Startups Arthur Buchta und Markus Hessinger ein paar Fragen zu ihrem Werdegang gestellt:

Was und wann haben Sie bei etit studiert?

Markus Hessinger:

Ich habe von 2006 bis 2012 Elektrotechnik und Informationstechnik mit dem Abschluss Diplom und der Vertiefung Automatisierungstechnik studiert.

Arthur Buchta:

Ich habe meinen Bachelor und Master in Mechatronik mit der Vertiefung Simulation and Control of Mechatronic Systems absolviert. Dafür war ich von 2011 bis 2017 bei etit.

Wo haben Sie ihre Abschlussarbeiten geschrieben und zu welchem Thema?

Markus Hessinger:

Bei Professor Werthschützky und Professor Kupnik zum Thema Mensch-Exoskelett-Kollaboration auf Basis Strukturintegrierter Sensoren

Arthur Buchta:

Ich habe meine Masterarbeit bei Professor Kupnik zum Thema Positionsbestimmung im Gelenk und Arbeitsraum von Exoskeletten mittels IMUs geschrieben. Mein Betreuer war Markus.

Wie sind sie auf die StartUp-Idee gekommen?

Gemeinsam mit den Co-founders Martin und Simon Krech haben wir den großen Bedarf an intelligenten und robusten Sensoren in der Industrie erkannt, welche die tatsächlich wirkenden Kräfte in Komponenten und Maschinen messen und interpretieren können. Gleichzeitig hatten wir dazu erfolgreich an einer passenden Lösung geforscht.