Auslandsaufenthalt mal anders
Erfahrungsbericht aus dem Iran
2021/11/01 von Konstantin Pleil
Warum nicht mal ein Aufenthalt in einem nicht so klassischen „Erasmus-Land“? Dann ist die Amirkabir University of Technology in Teheran, Iran genau das richtige!
Bald geht es los: Vorbereitung
Nach der Zusage erfolgt in der Regel der Kontakt zu einer Studienkoordinateur:in. Diese hilft per E-Mail mit der Kurseinwahl, dem Visum und einer Unterkunft. Das Visum kann, sobald es fertig ist, in der iranischen Botschaft in Frankfurt abgeholt werden. Natürlich kann auch ein Auslandsbafög beantragt werden. Sinnvoll ist es auch einen Sprachkurs zu belegen, um zumindest die groben Kenntnisse bereits vor Einreise zu erlangen.
Angekommen: Das Leben vor Ort
Vorort gibt es die Möglichkeit in einem, Geschlechter getrennten, Wohnheim zu leben. Alternative ist ein Hostel, welches natürlich etwas teurer ist als das Wohnheim. Auch wird vor Ort eine Mentor:in zur Verfügung gestellt, welche bei Kurswahlen und anderen Tätigkeiten sowie Dolmetschen helfen soll. Die Stadt Teheran an sich ist mit 16 Millionen Einwohnern natürlich erst einmal eine Umgewöhnung im Vergleich zu Darmstadt. Die Millionenstadt besitzt ein U-Bahn Netz durch die ganze Stadt sowie schöne und günstige Cafés und Restaurants.
Die Menschen in der Hauptstadt sind überaus herzlich und selbst mit Englisch kommt man relativ gut zurecht. In den größeren Städten findet man Hostels, in welchen man Hilfe bei der Buchung von geführten Touren, Safaris mit dem Jeep, Bus- und Bahnverbindungen erhält. Es lässt sich zusammengefasst also sehr viel Natur erkunden. Aber auch Kulturstätten des antiken Perserreichs, Moscheen und andere beeindruckende Prachtbauten sind einen Besuch wert.
Selbst Ski fahren ist in den Bergen Teherans möglich. In jedem Fall sollte man Zeit einplanen außerhalb des Studiums die Kultur und das Land zu erkunden und sich von der Schönheit des Irans selbst zu überzeugen.
Wichtige Verhaltensregeln
Da auf den Straßen sehr viel Polizei patroulliert, gibt es wenig Kriminalität. Wichtig ist es, sich als Besucher:in an die Verhaltensregeln zu halten. Als Mann bedeutet das, eine lange Hose zu tragen. Als Frau sollte ein Kopftuch getragen werden und mit einem langen Oberteil die Oberschenkel und der Po bedeckt sein. Auch ist es nicht gestattet Fotos von der Polizei zu machen und auch öffentliche politische Äußerungen sollten unterlassen werden. Wer einen Besuch erwägt, sollte vorher dringend die aktuelle Situation im Land von Ortskundigen bewerten lassen und sich allgemein über die Lage informieren.
Mein Fazit
Alles in Allem war der Aufenthalt ein unglaubliches Erlebnis, bei dem ich besitmmt 100 Jahre Lebenserfahurng mitgenommen haben. Die Entscheidung ein Land abseits der klassischen Erasmus-Länder zu wählen, würde ich jederzeit wiedertreffen. Wenn sich die Lage im Iran wieder mehr entspannt, werde ich mit Sicherheit nochmal dorthin reisen.