Die nächste Generation an den Campus holen
Workshops von Studentischen Hilfskräften für Schülerinnen und Schüler
28.10.2021 von emergenCITY
Das Projekt NeXT Generation on Campus bei etit bringt Schülerinnen und Schülern spielerisch die Studiengänge des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik näher. Dazu führen Studentische Hilfskräfte Workshops durch. Seit diesem Sommer wird das Projekt auch vom Forschungszentrum emergenCITY finanziell unterstützt.
Im Interview stellt David Botscheck das Projekt genauer vor.
Seit wann gibt es NeXT Generation on Campus?
NeXT Generation on Campus als Projekt gibt es seit circa zehn Jahren vielleicht. Ich selbst bin jetzt seit vier Jahren dabei. Als Studentische Hilfskraft arbeite ich hier parallel zu meinem Studium in Informationssystemtechnik.
Was genau macht ihr in dem Projekt?
Wir haben bis vor der Corona-Pandemie vor allem Schüler:innenworkshops durchgeführt, bei denen Schulklassen zu uns kommen und programmieren. Das sind immer Tagesworkshops über sechs bis sieben Stunden, inklusive Mittagspause natürlich. Unsere Motivation dabei ist es, Interesse zu wecken und je nach Alters- und Leistungsstufe die Schüler:innen zu fordern, damit sie dann hoffentlich irgendwann an der TU Darmstadt für ihr Studium landen.
Wie führt ihr die Schülerinnen und Schüler dann ans Programmieren heran?
Anfangs bringt man den ihnen erst einmal das Grundlegende bei: Wie programmiert man? Wir nutzen dazu die LEGO Mindstorm Roboter, gehen da aber statt mit der einstiegsfreundlicheren LEGO-eigenen Programmieroberfläche mit der richtigen Programmiersprache Java ran, um die Teilnehmenden etwas mehr zu fordern. So wollen wir ihnen einen netten Einstieg geben: Sie programmieren, aber sehen eben auch direkt, was passiert – statt am PC nur virtuelle Inhalte zu schaffen. Es ist schon cooler, wenn du so einem Roboter sagst: „Fahr vorwärts“ und dann fährt der vorwärts. Und am Ende des Tages können die Meisten dann stolz darauf blicken, was sie geschafft haben.
An welche Altersklassen richten sich eure Workshops?
Wir können das Niveau anpassen. Wir beginnen schon mit Angeboten für Jüngere, zum Beispiel zum Girls-Day, ab der 5. oder 6. Klasse. Da brechen wir die Thematik weit herunter und geben allgemeinere Aufgaben, wie „Fahre den Roboter bis zur Wand und zurück!“. Aber trotzdem haben die Kinder dann schon mal eine Code-Zeile geschrieben. Unser Schwerpunkt in der Zielgruppe liegt jedoch eher in der E-Phase oder Oberstufe, weil wir ja neue Studierende anwerben wollen.
Wie läuft ein Workshop für gewöhnlich ab?
Wir haben verschiedene Szenarien und Aufgabenstellungen: Einmal gibt es das sogenannte Space Szenario im Weltraum von LEGO mit verschiedenen Stationen. Man muss zum Beispiel einen Solarkollektor aufstellen, indem man an einem Rad dreht, oder möglichst stark auf eine Platte hauen, damit eine Rakete losfährt. Man fährt gegen die Satelliten-Schüssel, rettet den Mars-Rover – also verschiedene kleine Aufgaben, die eben auch nett aussehen. So sollen Hürden genommen und gezeigt werden, wie cool Programmieren ist. Am Schluss gibt es auch einen Wettkampf, in dem zwei Teams in einer Aufgabe gegeneinander antreten.
Und was ist das andere Szenario?
Unser anderer Mindroids Workshop ist eher für die Größeren und etwas schwieriger, auch etwa für Leistungskurse Informatik geeignet. In diesem Workshop sind den LEGO-Komponenten noch Handys hinzugefügt. Die entsprechenden Schnittstellen hat die Uni selbst dazu entwickelt. Wir arbeiten mehr mit Sensoren. Momentan ermöglicht uns das die Kommunikation zwischen den Robotern. Das heißt, wenn ein Roboter zum Beispiel bis zur Wand fährt, dann kann er von dort über das Handy dem nächsten Roboter die Nachricht schicken: „Fahr du jetzt los.“. Hier bauen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Programmier-Konstrukte ein, was etwas fordernder ist. Das ist so ein grober Umriss, was unsere NeXT Workshops waren und hoffentlich auch bald wieder live und in Farbe sein werden.