Theorie trifft Praxis

etit-Wissenschaftlerin forscht an der TU München

25.10.2021 von

Unterirdische Hochspannungsgleichstrom-Kabelsysteme sind eine wichtige Komponente der grünen Energiewende. Im Rahmen einer Forschungskooperation auf diesem Gebiet war etit-Wissenschaftlerin Yvonne Späck-Leigsnering zu Gast an der TU München. Unterstützt wurde der Aufenthalt durch Gleichstellungsmittel des Fachbereichs.

Michael Peiß (TUM), Yvonne Späck-Leigsnering (TUDa) mit Sohn und Maximilian Millisterfer (TUM) (v.l.) forschen gemeinsam an Isolationsmaterialien für innovative Hochspannungskomponenten.

Für die grüne Energiewende werden unterirdische Hochspannungsgleichstrom-(HGÜ)-Kabelsysteme anstelle von konventionellen Freileitungen eingesetzt. Denn: Sie benötigen weniger Platz und beeinträchtigen das Landschaftsbild weniger – was zu einer größeren öffentlichen Akzeptanz führt. Die Entwicklung der HGÜ-Technologie ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit auf dem Arbeitsfeld von Hochspannungsingenieur:innen.

Im Rahmen einer Forschungskooperation widmen sich Wissenschaftler:innen der Professur für Hochspannungs- und Anlagentechnik (HSA) der Technischen Universität München und des Instituts für Teilchenbeschleunigung und Elektromagnetische Felder (TEMF) an der Technischen Universität Darmstadt diesem Thema. Anfang September besuchte Dr.-Ing. Yvonne Späck-Leigsnering von TEMF das HSA als Gastwissenschaftlerin.

Im Fokus stand das Kennenlernen der Messstände im Hochspannungslabor zur Charakterisierung von nichtlinearen Materialien. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Experiment und Simulation miteinander zu verweben, sodass ein tieferes Verständnis von HGÜ-Komponenten erlangt wird. Kabelmuffen als tendenziell kritischste Komponente von HGÜ-Kabelsystemen stehen dabei im Fokus der Untersuchungen.

Die Herausforderung liegt im Verständnis und der Charakterisierung des komplexen Zusammenspiels von Materialien, Geometrie und Feldern, sowohl innerhalb der Materialien, als auch an Materialgrenzflächen. Im Projekt werden daher elektrothermische Feldsimulationen und Hochspannungsmessverfahren kombiniert. Das Forschungsvorhaben wird zu einem verbesserten Verständnis von Feldsteuerung und HGÜ-Kabelmuffen beitragen und aufzeigen, wie simulationsgestützte Designstrategien für robuste HGÜ-Komponenten entwickelt werden können.

Der Aufenthalt von Dr. Späck-Leigsnering wurde durch Gleichstellungsmittel des Fachbereichs etit finanziell unterstützt. Das Familienserviceteam der TU München und Frau Prof. Dr.-Ing. Schrag, Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät Elektrotechnik, halfen bei der Organisation der Kinderbetreuung.