Sommerreihe Internationales: Lieblingsorte
Inga Königstein – Erasmus am Trinity College, Dublin, Irland
2021/08/23
Trotz Corona-Pandemie waren dieses Jahr wieder einige Studierende des Fachbereichs etit zum Auslandssemester in der Welt unterwegs. In unserer Sommerreihe stellen sie ihre Lieblingsorte vor, und berichten von ihren Erfahrungen. Heute erzählt Inga Königstein von ihrem Erasmus-Aufenthalt in Dublin, Irland.
Was ist/ war dein Lieblingsplatz während des Austauschsemesters?
Die Frage nach meinem Lieblingsplatz während meines Auslandssemesters ist gar nicht so einfach zu beantworten. Der Ort, an dem ich definitiv die meiste Zeit verbracht habe, ist bedingt durch die Pandemie die WG gewesen. Und die landschaftlich spektakulärsten Plätze habe ich wohl bei meiner viertägigen Wanderung auf dem Kerry Way im Westen Irlands gesehen. Aber wenn ich mich auf einen Ort festlegen muss, ist mein Lieblingsplatz der kleine etwas versteckte Sorrento Park etwa 20 km südlich von Dublin, den ich durch Zufall bei einem meiner vielen Radausflüge entdeckt habe. Der Ort hat mir so gut gefallen, dass ich ihn noch verschiedenen anderen Leuten gezeigt habe. In der Nähe kann man auch super im Meer schwimmen, was auch im Winter noch zahlreich von den Iren genutzt wird. Als ich mit Freunden dort war, hatten wir beim Schwimmen sogar das Glück, einige Delfine ganz in der Nähe sehen zu können.
Was hat dir das Austauschsemester persönlich gebracht?
Das Austauschsemester – gerade unter Einfluss von Corona – hat mir vor allem die Erkenntnis gebracht, dass es am Meisten von einem selbst abhängt, was man aus Situationen macht und dass es sich immer lohnt, sich auf Abenteuer einzulassen.
Außerdem wurde mir deutlich, dass es oft die kurzen Begegnungen und Gespräche sind, die mich sehr bereichert haben – sei es einfach die Unterhaltung in der Bahn oder die Begegnung mit dem Bauer im Black Valley, der uns bei unserer Wanderung unter seinem Unterstand hat übernachten lassen.
Ich denke, dass ich auch sprachlich vom Auslandsemester profitiert habe und nochmal selbständiger geworden bin, dadurch dass ich in einer fremden Stadt erstmal wieder allein klarkommen musste. Nicht zuletzt habe ich auch sehr nette Mitbewohner*innen gehabt und so Freundschaften geschlossen.
Was war eine Herausforderung für dich?
Die größte Schwierigkeit war aus meiner Sicht, trotz dessen, dass eigentlich fast alles online stattgefunden hat, neue Leute kennen zu lernen. Außerdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass mir in der WG die Decke auf den Kopf fällt, da das der Ort war, an dem ich die meiste Zeit verbracht habe. Zu akzeptieren, dass es kein „typisches“ Auslandssemester wird, war ganz am Anfang (vor allem während der Quarantäne) nicht so einfach, aber als ich mich damit abgefunden habe, konnte ich die Zeit doch sehr bereichernd gestalten und das beste aus der Situation machen.
Was hat dich in deinem Austauschsemester am meisten überrascht?
Etwas, dass ich von der TU Darmstadt nicht gewohnt bin und was mich am Trinity College überrascht hat, ist der entspannte Umgang zwischen Studierenden und Professoren. Es war dort normal, den Prof in einer Mail mit Vornamen anzusprechen und Minuten später eine ebenso unförmliche Antwort zu erhalten. Die Professoren kannten außerdem viele der Studierenden in ihren Kursen mit Namen.