„Ich wollte mir diese einzigartige Erfahrung nicht entgehen lassen “
Austauschstudent Malte Kock mit der Beihang University (BUAA) im Interview
22.10.2019 von ulg
Ein Auslandsstudium bietet die einmalige Chance, für ein oder zwei Semester die vertraute Umgebung zu verlassen, ein neues Land und Leute kennenzulernen und die Sprachkenntnisse zu verbessern. Und die erworbenen Studienleistungen können natürlich auch angerechnet werden. Hier berichten wir in loser Folge von unseren Studierenden, die diese Erfahrung bereits gemacht haben.
Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik begrüßt und unterstützt den internationalen Studierenden-Austausch und pflegt daher Austauschkooperationen mit renommierten Partneruniversitäten: Derzeit hat etit weltweit ca. 80 Partner in 37 Ländern.
Für qualifizierte Studierende bieten Double Degree-Programme die Möglichkeit, mit nur wenig Studienzeitverlängerung sowohl den Master of Science an der TU Darmstadt als auch den entsprechenden Abschluss einer der Double Degree-Partneruniversitäten von etit zu erlangen.
Auf unseren Webseiten finden Sie alle weiteren Hinweise und Informationen zum Bewerbungsverfahren. Deshalb:
„Nicht zögern – unbedingt bewerben“
Infoveranstaltung mit Treffen der RückkehrerInnen und Austauschstudierenden am Donnerstag, 24.10.2019 um 13:30 Uhr in S3|06, 052
Bewerbungszeitraum: 01. – 30. November
Man sagt, der erste Eindruck lässt sich nicht mehr rückgängig machen: Was war Ihr erster Eindruck als Sie im Rahmen des Austauschstudiums im Land angekommen sind?
Meine Ankunft in China verlief sehr angenehm. Ich wurde direkt am Flughafen von einer chinesischen Freundin abgeholt, die ich über das Partner-Programm der Universität kennengelernt hatte. Während der ersten Tage half sie mir mich auf dem Campus zurechtzufinden und alle Formalitäten zu erledigen. Der Kulturschock hielt sich bei mir in Grenzen, da ich mich bereits im Vorfeld sehr umfangreich über China informiert hatte. Außerdem herrscht in Beijing in den ersten Septembertagen normalerweise tolles Wetter mit sehr klarer Luft, wodurch die ersten Tage nach meiner Ankunft für das Erkunden der Stadt optimal waren.
Sie haben beide Universitäten kennengelernt. Was ist aus ihrer Sicht der größte Unterschied?
Es gibt viele Unterschiede, die ich auch alle recht wichtig finde. Der wichtigste wäre vielleicht, dass das Campusleben an der BUAA viel umfassender als an der TUD ist. Da alle Studenten auf dem Campus leben und für alle Belange des täglichen Lebens gesorgt ist (Einkaufsmöglichkeiten, Sportanlagen, Restaurants,…) verbringt man sehr viel mehr Zeit auf dem Campus als dies an der TUD der Fall ist.
Sie haben sicher auch viel von der ausländischen Kultur mitbekommen. Gibt es besondere Eindrücke, die Sie zurück mit nach Deutschland nehmen?
Es gibt natürlich sehr viele besondere Eindrücke die ich mit nach Deutschland nehme. Das ist ein bisschen schwer mit ein paar Sätzen in diesem Format zu beantworten, da sich das Leben in China in vielen Sachen stark vom europäischen unterscheidet.
Außerdem lebt man mit vielen ausländischen Studenten aus der ganzen Welt in einem Gebäude, wodurch sich auch dadurch nochmal sehr viele besondere Eindrücke ergeben haben, die nicht China-spezifisch waren. Ich war sehr begeistert, dass ich mich mit so vielen Leuten völlig verschiedener Hintergründe und vielfältigen Nationalitäten austauschen könnte. Ich glaube, dass bei einem Austausch innerhalb von Europa die Vielfalt vielleicht nicht ganz so stark ausgeprägt ist, da man als Europäer noch aus einer ähnlichen kulturellen Ecke kommt. Diese Vielfalt hat natürlich auch manchmal zu Konflikten geführt, aber auch das werte ich als eine wertvolle Erfahrung.
Was war ihr persönlicher Beweggrund, sich für das Auslandsstudium zu entscheiden?
Ich hatte mich für ein Auslandssemester entschieden, da ich einerseits aus Darmstadt komme, und so dennoch die Erfahrung machen konnte, in einer anderen Stadt bzw. in einem anderen Land zu studieren. Andererseits hatte mich die Erfahrung interessiert, in ein völlig anderes Umfeld geworfen zu werden und sich schnell zurecht finden zu müssen. Auch hatte ich mich vorher mit vielen Leuten unterhalten, die bereits im Ausland gewesen waren, und alle hatten den Auslandsaufenthalt als eine tolle und einzigartige Erfahrung geschildert, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Natürlich war ich vor der Bewerbung auch etwas nervös wie mein Aufenthalt sein würde, aber gerade deswegen war es mir wichtig den Schritt zu wagen.
Hat es Sie auch fachlich in ihrem Studium weitergebracht – und wenn ja auf welche Weise?
Leider hatte ich mir fachlich etwas mehr erhofft, gerade da BUAA als die Top-Uni Chinas im Bereich Aerospace und als einer der besten technischen Universitäten Chinas gilt. Allerdings scheint dieses Niveau nur für die Vorlesungen der chinesischen Studenten zu gelten. Die englischen Vorlesungen werden hingegen speziell für ausländische Studenten gehalten und sind gemessen am TU-Niveau sehr viel leichter. Dazu kommt noch, dass das Englisch einiger Professoren leider nicht besonders gut war. Insgesamt musste man deswegen sehr wenig Zeit für die Universität aufwenden und hatte mehr Zeit für sein Privatleben. Dies war als Austauschstudent natürlich keine Katastrophe, allerdings muss man seine Erwartungen entsprechend anpassen.
Glauben Sie, dass ein Auslandsaufenthalt Vorteile auf dem Arbeitsmarkt bietet?
Das war nicht mein Hauptmotiv für die Entscheidung, aber laut Studien kann der Auslandsaufenthalt später Vorteile auf dem Arbeitsmarkt bringen. Dies gilt aber nicht generell, und ich denke, abhängig von Firma und Funktion auf die man sich bewirbt, kann der Aufenthaltsaufenthalt auch unwesentlich bei einer Bewerbung sein.
Ich habe gemerkt, dass ich nach meiner Auslandserfahrung auch gerne später für einige Zeit im Ausland arbeiten würde, während ich mir darüber vorher nie wirklich Gedanken gemacht hatte.
Was würden Sie interessierten Studierenden raten, die sich gerade jetzt überlegen, ob Sie sich für ein Auslandsstudium bewerben sollen? Gibt es nützliche Tipps?
Ich habe anfangs versucht den „perfekten“ Zeitpunkt für ein Auslandssemester zu finden. Natürlich ist die Planung des Studiums wichtig und optimalerweise läuft dann auch alles nach Plan, allerdings kann es auch hilfreich sein, einfach die Entscheidung zu fällen und dann eventuelle Probleme, wie z.B. Nachschreibe-Klausuren oder Anrechnungen von Fächern, im Nachhinein zu klären, denn sonst läuft einem die Zeit für einen Auslandsaufenthalt davon.
Wenn ihr noch Zweifel habt informiert euch! Es gibt viele gute Quellen: Studienberatungen, Professoren, Erfahrungsberichte, die Websiten des DAAD oder des AStAs, bis hin zu Youtube-Videos und diversen Internet-blogs die euch mit Themen wie Planung, Finanzierung und Zielland helfen können. Natürlich braucht das alles Zeit, deswegen fangt früh mit der Recherche an!
Beihang University (BUAA), China:
„Fähigkeit, zusammen mit Integrität.
Praxis, in Übereinstimmung mit Wahrheit und moralischen Überzeugungen.“
Beihang ist die erste Universität in China, die sich auf die Ausbildung und Forschung im Bereich der Luft- und Raumfahrt konzentriert.
Seit ihrer Gründung hat sich Beihang als eine der ersten 16 Schlüsseluniversitäten in China ausgezeichnet. Im Jahr 2017 wurde Beihang ausgewählt, am Double First-Class-Plan teilzunehmen, der eine große Unterstützung durch das chinesische Bildungsministerium und andere Regierungsbehörden beim Aufbau einer Weltklasse-Universität mit Weltklasse-Disziplinen beinhaltet. In den letzten 65 Jahren hat Beihang mehr als 180.000 Fachleute in verschiedenen Bereichen hervorgebracht. Die wichtigsten Designer und Chefingenieure von Chinas erster bemannter Raumfahrt, Shengzhou-5 Spacecraft, sind Beihang-Alumni.
zum Bewerbungsverfahren sowie ausführliche Erfahrungsberichte von Studierenden. Auf unseren Webseiten finden Sie alle weiterführenden Hinweise und Informationen