„Ich habe im Ausland im Rahmen meiner Masterarbeit geforscht“

Austauschstudent Martin Gölz mit der Aalto-yliopisto im Interview

31.07.2019 von

Ein Auslandsstudium bietet die einmalige Chance, für ein oder zwei Semester die vertraute Umgebung zu verlassen, ein neues Land und Leute kennenzulernen und die Sprachkenntnisse zu verbessern. Und die erworbenen Studienleistungen können natürlich auch angerechnet werden. Hier berichten wir in loser Folge von unseren Studierenden, die diese Erfahrung bereits gemacht haben.

Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik begrüßt und unterstützt den internationalen Studierenden-Austausch und pflegt daher Austauschkooperationen mit renommierten Partneruniversitäten: Derzeit hat etit weltweit ca. 80 Partner in 37 Ländern.

Für qualifizierte Studierende bieten Double Degree-Programme die Möglichkeit, mit nur wenig Studienzeitverlängerung sowohl den Master of Science an der TU Darmstadt als auch den entsprechenden Abschluss einer der Double Degree-Partneruniversitäten von etit zu erlangen.

Auf unseren Webseiten finden Sie alle weiteren Hinweise und Informationen zum Bewerbungsverfahren. Deshalb:

„Nicht zögern – unbedingt bewerben“

Infoveranstaltung mit Treffen der RückkehrerInnen und Austauschstudierenden am Donnerstag, 24.10.2019 um 13:30 Uhr in S3|06, 052

Bewerbungszeitraum: 01. – 30. November

Man sagt, der erste Eindruck lässt sich nicht mehr rückgängig machen: Was war Ihr erster Eindruck als Sie im Rahmen des Austauschstudiums im Land angekommen sind?

Als erster Eindruck ist mir die nordische Landschaft, deren Weite und die Vegetation aus Birken und Nadelbäumen in Erinnerung geblieben. Die Uni liegt auf einer Halbinsel direkt am Meer, es gibt große begrünte Freiflächen und Wälder direkt auf dem Campus. Wohl auch durch die unmittelbare Nähe zur Natur wirken die Studierenden im Alltag recht entspannt.

Sie haben beide Universitäten kennengelernt. Was ist aus ihrer Sicht der größte Unterschied?

Zunächst einmal unterscheidet sich die Lehre dort von der Lehre in Darmstadt in Grundkonzept der Inhaltsvermittlung: Es gibt dort deutlich mehr Gruppenprojekte, Seminare und Abgaben als bei uns an der TU. Klausuren machen meist nur einen kleinen Teil der Gesamtnote aus. Außerdem ist die Betreuungsrelation eine andere, es ergibt sich ein intensiverer Kontakt zu den Professoren.

Sie haben sicher auch viel von der ausländischen Kultur mitbekommen. Gibt es besondere Eindrücke, die Sie zurück mit nach Deutschland nehmen?

Bezogen auf den Uni-Alltag bleibt mir die besondere Studentenkultur in Erinnerung, die mit Stolz gepflegt wird. Es findet jedes Jahr eine ganze Reihe traditioneller studentischer Veranstaltungen statt, die von (fast) allen Studierenden gemeinsam begangen werden. Um die verschiedenen Fachrichtungen unterscheiden zu können, dabei tragen die Studenten Overalls in Fach-spezifischen Farben.

Generell sind die Finnen ein sehr freundliches und hilfsbereites Volk. Ihre augenscheinliche innere Ruhe ist gerade in stressigen Situationen sehr angenehm

Was war ihr persönlicher Beweggrund, sich für das Auslandsstudium zu entscheiden?

Im Studium ist es aufgrund der vielen Angebote und Freiheiten bei der Fächerwahl wahrscheinlich am einfachsten, für längere Zeit im Ausland zu leben und zu „arbeiten“, wie es im Gastland üblich ist. Für mich persönlich spielte auch der bereits bestehende enge Kontakt zwischen meinem Professor am Fachgebiet hier und dem Professor vor Ort eine große Rolle. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, während meines Praktikums vor dem Master die Gegebenheiten vor Ort ausführlich kennenzulernen und dann für meine Masterarbeit nach Finnland zurückzukehren.

Hat es Sie auch fachlich in ihrem Studium weitergebracht – und wenn ja auf welche Weise?

Ich habe am Department of Signal Processing and Acoustics im Rahmen meiner Masterarbeit geforscht. Durch den Austausch mit den Professoren dort konnte ich auf wertvolles, zusätzliches Fachwissen zurückgreifen. Außerdem werden dort natürlich auch andere Vorlesungen angeboten, durch die ich meine an der TU besuchten Veranstaltungen inhaltlich ergänzen konnte.

Glauben Sie, dass ein Auslandsaufenthalt Vorteile auf dem Arbeitsmarkt bietet?

Ob mein Auslandsaufenthalt direkten Einfluss auf meine Position auf dem Arbeitsmarkt hat, ist wahrscheinlich schwierig zu messen – allerdings habe ich durch den Aufenthalt nochmal einen neuen Blickwinkel auf Studium und Arbeit kennen gelernt und mich so persönlich weiterentwickelt.

Was würden Sie interessierten Studierenden raten, die sich gerade jetzt überlegen, ob Sie sich für ein Auslandsstudium bewerben sollen? Gibt es nützliche Tipps?

Setzt euch auf jeden Fall frühzeitig mit der Frage auseinander, ob ihr ins Ausland wollt oder nicht – die Bewerbungsfristen sind früh und das Studium dauert am Ende gar nicht so lang. Wenn ihr euch für ein Auslandsstudium entscheidet, kann ich euch Nordeuropa nur empfehlen – auch wenn die Tage im Winter erheblich kürzer als in Mitteleuropa sind.

Abschlussarbeiten im Ausland:

Durch die Einfachheit des Bewerbungsablaufs und die etablierten Strukturen ist für eine Abschlussarbeit im europäischen Ausland besonders das ERASMUS Programm zu empfehlen. Sie erhalten dann auch das ERASMUS Stipendium und werden in die Betreuungsstrukturen für Austauschstudierende an der Gastuniversität mit eingebunden.

Eine Abschlussarbeit außerhalb der TUDarmstadt bedarf immer als Erstgutachter eines Professor/in der TUDarmstadt, der/die offiziell die Themenstellung vertritt und am Ende die Note vergibt. Aus diesem Grund empfehlen wir, sich schon frühzeitig (4-6 Monate im Voraus) mit einem in Frage kommenden Fachgebiet in Verbindung zu setzen und die prinzipielle Betreuungsbereitschaft abzuklären. Auf diesem Weg kann man gleichzeitig auch Empfehlungen für die Wahl der Partneruniversität erhalten.

Auf unseren Webseiten finden Sie alle weiterführenden Hinweise und Informationen zum Bewerbungsverfahren sowie ausführliche Erfahrungsberichte von Studierenden.