5. Tag der Elektromobilität in Darmstadt
Der Fachbereich Elektro- und Informationstechnik begeistert mit Forschungsinhalten zum Anfassen
2019/04/30
Neben verschiedenen Elektrofahrzeugherstellern war auch die TU Darmstadt mit einem Stand beim diesjährigen Tag der Elektromobilität vertreten. Auf dem Darmstädter Marktplatz stießen aktuelle Forschungsthemen und grundlegende Fragestellungen zur Elektromobilität auf großes Interesse.
Im Rahmen der Veranstaltung „Darmstadt Mobil“ fand am Sonntag, den 14. April 2019 der 5. Tag der Elektromobilität auf dem Darmstädter Marktplatz statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der ENTEGA, der HEAG mobilo, dem Netzwerk Elektromobilität und der IHK Darmstadt. Zahlreiche Aussteller präsentierten ein breites Spektrum an Mobilitätskonzepten mit alternativen Antrieben für Fahrzeuge und Fahrräder. Zudem gab es Infostände zu Car-Sharing oder ÖPNV. Für den Fachbereich Elektro- und Informationstechnik waren Vertreter der Fachgebiete Computational Electromagntics (CEM) von Herrn Professor Schöps und Elektrische Energieversorgung unter Einsatz Erneuerbarer Energien (E5) von Frau Professor Hanson vor Ort. Außerdem war der Fachbereich Maschinenbau durch das Institut für mechatronische Systeme (IMS) von Herrn Professor Rinderknecht mit dem Hybridwagen DE-REX vertreten.
Gerade in Zeiten drohender Fahrverbote für Dieselfahrzeuge gewinnen alternative Antriebskonzepte an Relevanz.
„Es ist eine Aufbruchstimmung vorhanden“, beschreibt Professorin Jutta Hanson vom Fachgebiet E5 die aktuelle Lage. „Die Zahl der zugelassenen Elektroautos steigt, die Anzahl der Ladesäulen nimmt zu. Die zusätzlich benötigte elektrische Leistung muss vom elektrischen Energieversorgungsnetz zur Verfügung gestellt werden. Diese technische Herausforderung der Infrastruktur wird intensiv am Fachgebiet erforscht." Dennoch sollte nach Meinung von Prof. Hanson der Begriff Mobilität größer gedacht werden. „Die Forschung und Entwicklung darf sich nicht auf die Integration von Ladesäulen ins Stromnetz und die elektrischen Antriebe beschränken, sondern sollte zur Erreichung der Klimaziele eine generelle Verkehrswende im Blick haben. Hierzu zählen neuartige Konzepte zum Car-Sharing oder zum öffentlichen Nahverkehr genauso, wie der Flug- und Güterverkehr. Und auch das autonome Fahren muss sich in dem neuen Verkehrssektor wiederfinden“, sagt Prof. Hanson.
Auf dem Stand der TU Darmstadt war auch eine Ladesäule des Fachgebiets E5 zu finden. „Da jeder Anbieter von Ladestationen ein eigenes Finanzierungsmodell hat, ist die Akzeptanz in der Bevölkerung niedrig, wenn das Fahrzeug auch für große Fahrstrecken eingesetzt werden soll“, erklärt Carl Schweinsberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet E5. „Wer mit seinem Elektroauto eine Fahrt durch Deutschland plant, benötigt mehrere verschiedene Tankkarten. Das ist zu umständlich.“
Angeregte Diskussionen mit Bürgerinnen und Bürgern aller Altersklassen zeigten, dass das Thema nicht nur in der Forschung von hoher Relevanz ist. Im Kontext der Energiewende konnte der Fachbereich aufzeigen, dass zur Integration der Elektromobilität neben den Technologien zur Realisierung der Elektrofahrzeuge auch große Veränderungen der Infrastruktur nötig sind.