Das Fachgebiet Adaptive Lichttechnische Systeme und visuelle Verarbeitung forscht an neuen, lichttechnischen Assistenzsystemen und Lichtverteilungen, um den Fahrer in der Nacht zu unterstützen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Um zukünftig mit Hilfe eines Kamerasystems und in Verbindung mit einem Pixelscheinwerfer die Beleuchtung im Straßenverkehr adaptiv gestalten zu können, dass theoretisch auf jedem Objekt optimale Sichtbarkeitsbedingungen hergestellt werden, muss zunächst geklärt werden, was gute Sichtbarkeit für den Fahrer ist. In Zusammenhang mit der Sichtbarkeit wird in der Literatur meistens das Visibility Level (VL) nach Adrian verwendet. Das VL ist eine nicht-lineare Metrik, wodurch dessen Unsicherheit nicht einfach zu bestimmen ist.

Jedes Messergebnis ohne eine zugehörige Angabe der Messunsicherheit ist gemäß GUM (Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement) unvollständig und im wissenschaftlichen Sinne nicht belastbar, weshalb auch das Visibility Level in quantitativer Hinsicht durch eine Unsicherheitsbetrachtung ergänzt werden muss.

Zur Bestimmung der Unsicherheit des VLs sollen die Auswirkungen der einzelnen Parameter numerisch untersucht werden. Anschließend soll ein Modell zur Modellierung der Unsicherheit für das gesamte VL bestimmt werden. Abschließend sollen aufbauend auf der Literatur Standartwerte für das Unsicherheitsmodell des VLs identifiziert werden, sodass die typische Unsicherheit des VLs angegeben werden kann.