Add-on Fellowship für Dr.-Ing. Bastian Latsch

Die Joachim Herz Stiftung würdigt seine Forschungsleistung und unterstützt mit insgesamt 18.000€ die Weiterentwicklung von Ferroelektretsensoren zur Muskelkontraktionserfassung.

04.12.2025

Für sein innovatives und interdisziplinäres Forschungsvorhaben erhält Dr.-Ing. Bastian Latsch, PostDoc am Fachgebiet Mess- und Sensortechnik, ein Stipendium der Joachim Herz Stiftung in Höhe von 15.000€ über 2 Jahre sowie 3.000€ zur Förderung der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie. Das Vorhaben von Dr. Latsch stützt sich auf neuartige Ferroelektret-Sensoren, die durch ihre hohe Sensitivität und Flexibilität Muskelkontraktionen effektiv und kostengünstig detektieren können.

Diese Förderung wird es ihm ermöglichen, die Technologie weiterzuentwickeln und seine Forschungsergebnisse in praxisnahe Anwendungen zu überführen. Darüber hinaus wird ihm dieses Stipendium ermöglichen, seine wissenschaftliche Eigenständigkeit weiter auszubauen, sich in den jeweiligen Fachkreisen besser zu vernetzen und seine Qualifikation zu erweitern. Wir danken der Joachim Herz Stiftung für die Anerkennung seiner Leistung.

Kurzfassung seiner Forschung

Für die intuitive Steuerung moderner Assistenzsysteme wie Prothesen ist eine präzise Erfassung der Muskelaktivität von zentraler Bedeutung. Auch in der Rehabilitation spielt dies eine entscheidende Rolle. Sein Vorhaben stützt sich auf neuartige Ferroelektret-Sensoren, die durch ihre hohe Sensitivität und Flexibilität Muskelkontraktionen effektiv und kostengünstig detektieren können. Dieses mechanische Verfahren besitzt verschiedene Vorteile gegenüber herkömmlichen Elektromyographie-Elektroden, etwa eine schweißresistente Kontaktierung auf der Haut, erhöhte Signalqualität und Erfassung passiver Deformation. Ziel ist eine anwendungstaugliche Weiterentwicklung sowie Textilintegration, um den Tragekomfort zu erhöhen und das kabellose System alltagstauglich zu machen. Es handelt sich um eine innovative, materialeffiziente Lösung, die mit der Verbesserung der Lebensqualität eingeschränkter Personen auch eine gesellschaftliche Relevanz im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele bezüglich Inklusion, Gesundheit und technologischem Fortschritt besitzt. Langfristig kann diese Technologie auch in anderen Bereichen wie Robotik oder Wearables Anwendung finden. Bisherige Ergebnisse sind im Rahmen seiner Promotion entstanden und veröffentlicht worden. Nun sollen die Erkenntnisse aus mehreren Prototypen und Experimenten in eine grundlegende Probandenstudie überführt werden, die auch klinisch relevante Daten wie die Muskelermüdung untersucht. Dazu werden sowohl Sensoren als auch die Elektronik neu aufgebaut.