Doktoranden/Postdocs

Im Verteilnetz wird infolge des verstärkten Einsatzes von Sektorkopplungsanwendungen zukünftig eine deutlich veränderte Versorgungsaufgabe erwartet. Neben der Integration einer Vielzahl dezentraler Erzeugungsanlagen sind in den nächsten Jahren und Jahrzehnten netzseitige Anpassungen infolge der Elektrifizierung des Verkehrs, des verstärkten Übergangs auf strombasierte Heizungstechnologien, des verstärkten Einsatzes dezentraler Stromspeicher und der Nutzung von Flexibilitätsoptionen erforderlich. Daneben stehen Verteilungsnetzbetreiber vor der Herausforderung, die zu wesentlichen Teilen in den 1960er und 1970er Jahren verlegten Stromleitungen in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten zu erneuern. Der Umfang des Handlungsbedarfs im Netz wird damit im Vergleich zu den letzten Jahren erheblich ansteigen. Dieser bietet jedoch die Chance, die bestehenden Netzkonzepte zu überarbeiten und auf eine optimierte Zielnetzstruktur überzugehen.
Hierbei werden aber auch stetig wachsende Anforderungen seitens der Bevölkerung bezüglich einer möglichst geringen Beeinträchtigung des täglichen Lebens gestellt, beispielsweise durch weniger Baustellen, sichtbare Leitungstrassen und Eingriffe in die Natur. Ebenso stellen vor allem auch die zur Verfügung stehenden Planungs- und Baukapazitäten harte Randbedingungen für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen dar.
Wie erste Erfahrungen aus der Planungspraxis zeigen, ist die Bestimmung eines technisch zulässigen und kostengünstigen Umbaureihenfolgeplans zum Übergang von bestehenden auf angepasste Zielnetzstrukturen sehr herausfordernd und mit erheblichem manuellem Planungsaufwand und entsprechend hohem Personalaufwand verbunden. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen widmet sich dieses Vorhaben der automatisierten Erstellung eines solchen Umbaureihenfolgeplans.