Der Zubau von regenerativen Energiesystemen, wie Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge, führt zu steigenden Belastungen im Niederspannungsverteilnetz. Allerdings existiert im Verteilnetz kaum echtzeitfähige Messinfrastruktur, sodass der aktuelle Netzzustand und damit Überlastungssituationen nicht identifiziert werden können. Um einen sicheren Netzbetrieb zu gewährleisten, gilt es deshalb zunächst geeignete Methoden zur Bestimmung des Netzzustands zu finden. Die zumeist unbekannte Netztopologie und die geringe Anzahl an Echtzeitmessungen stellen dabei Herausforderungen dar. Sollten innerhalb eines Niederspannungsnetzes kritische Netzzustände auftreten, müssen geeignete Strategien zur Verfügung stehen, um die Belastungen im Netz gezielt zu reduzieren. Bisher werden von den Netzbetreibern beispielsweise feste Einspeisegrenzen oder zeitlich festgelegte Abschaltungen von Wärmepumpen eingesetzt. Dies führt gegebenenfalls zu einer unnötigen Abregelung erneuerbarer Energie und zur Einschränkung des Endverbrauchers, wobei kritische Belastungen aufgrund des zumeist unbekannten Netzzustandes weiterhin auftreten können. Ziel dieser Arbeit ist deshalb die Entwicklung neuartiger, datengetriebener Betriebsstrategien für das Niederspannungsverteilnetz zur Gewährleistung eines sicheren Netzbetriebs.