
Der Mensch konstruierte die Sprache nicht etwa des Sprechens Willen, sondern um einen effizienten Informationsaustausch zwischen verschiedenen Personen zu ermöglichen. Wir entwickelten uns von Lauten zu Worten, von Worten zu sinnhaften Sätzen.
Der eine oder andere mag jedoch die Vielfalt an Austauschmöglichkeiten als Hindernis betrachten, etwa durch die Barrieren, die entstehen, wenn man nicht in derselben Sprache miteinander kommuniziert. Doch gerade die Existenz verschiedener Expressionen ermöglicht ein weites Repertoire an Bedeutungen, die womöglich durch eine einzelne Sprache nicht abgedeckt werden könnten.
So in etwa sieht es auch bei Kommunikationssystemen im Internet aus: Es entwickeln sich immer mehr Mechanismen, die einen Informationsaustausch ermöglichen, aber das kann auch Kommunikation erschweren.
Gerade die Vielfalt der Mechanismen und die mit diesen einhergehenden unterschiedlichen Technologien, werden immer unüberschaubarer. Beispiele sind hier etwa Bluetooth, LTE und Wi-Fi genannt, die allesamt drahtlose Verbindungen ermöglichen, jedoch verschiedene Wege beanspruchen. So kann es vorkommen, dass Dienste genutzt werden, die vielleicht nicht die effizientesten sind hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit, dem Kontext und ihrer Qualität. Viel besser wäre es, wenn jegliche Kommunikationsnetze aufeinander abgestimmt wären, sodass mehr Flexibilität, eine höhere Geschwindigkeit und ein automatisierter Ablauf realisierbar werden.
Das haben sich auch einige schlaue Köpfe gedacht, als sie das Forschungsvorhaben MAKI auf die Beine gestellt haben. MAKI steht für Multi-Mechanismen-Adaption für das künftige Internet.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens ermitteln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachbereichs etit zusammen mit dem Fachbereich Informatik eine Lösung, bei der gerade diese wachsende Dynamik wieder einen Vorteil für das zukünftige Internet darstellt. Der Hauptgedanke dabei ist, die verschiedenen Wege so zu nutzen, dass diese ihr volles Potenzial entfalten können. Indem Mechanismen aufeinander abgestimmt werden, können zum Beispiel unnötige Hindernisse in Form überlasteter Netze aus dem Weg geräumt werden.
Dabei spielt auch das “Wie” eine wichtige Rolle. Hier kommt ein Begriff aus der Informatik ins Spiel, nämlich die Transition. Wer nicht gerade zufällig Informatik studiert, wird hier wahrscheinlich eine fragende Braue heben. Aber so ganz unbekannt ist der Begriff dann doch nicht, denn er spielt auch in anderen Bereichen eine Rolle, wie etwa in der Politik oder Medizin. Welche das ist, verrät die Übersetzung “Überführung”.
Denken wir an dieser Stelle noch mal an das Beispiel der Sprachen: Die ungeheure Mannigfaltigkeit der unterschiedlichsten Ausdrücke stellt zunächst eine Hürde dar. Doch was wäre, wenn man immer genau die Bedeutung in ein Wort überführen könnte, aus all den Sprachen die existieren, welches den gesuchten Sinn perfekt wiedergibt?
Genau das wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den verschiedenen Kommunikationsmechanismen im Netz machen. Durch Adaption an den jeweiligen Kontext, wollen sie für eine sinnhafte Überführung verschiedener Kommunikationsmechanismen sorgen, sodass diese geschmeidiger zusammenarbeiten und daher zu einem qualitativ besseren Erlebnis führen.
Wie sich das dann im Alltag zeigen könnte? Keine überlasteten Netze mehr, schnellere Service, etwa im Sinne von Datenübertragungen, und das überall und zu jeder Zeit: Wir profitieren also alle davon!
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Technische Universität Darmstadt
Zum 01. Januar 2013 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Sonderforschungsbereich (SFB) 1053 MAKI – „Multi-Mechanismen-Adaption für das künftige Internet“ initial bewilligt. Der SFB wurde für zunächst vier Jahre mit insgesamt ca. 8 Millionen Euro gefördert.
Ab dem 01. Januar 2017 ging der SFB mit insgesamt etwa 11 Millionen Euro in die zweite durch die DFG genehmigte Phase. Die dritte Förderperiode mit einem Volumen von rund 15 Millionen Euro wurde ebenfalls von der DFG bewilligt und startete am 01. Januar 2021.