Neu an der TU Darmstadt: Professor Holger Maune
04.07.2025
Seit dem 1. Juli ist Holger Maune Professor für Hochfrequenztechnik am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt. Der 43-Jährige promovierte 2011 an der TU Darmstadt und war anschließend als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post-Doc) am Institut für Mikrowellentechnik und Photonik tätig. 2020 habilitierte er sich im Bereich Hochfrequenztechnik an der TU Darmstadt. Zuletzt war er seit 2021 Professor für Hochfrequenz- und Kommunikationstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Was ihn an seiner Rückkehr zur TU Darmstadt besonders reizt, und welche Herausforderungen er in seiner neuen Position sieht, verrät er im Interview.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?
Studierende können sich aus mehreren Gründen für die Hochfrequenztechnik begeistern. Eine wichtiger und trotzdem von vielen nicht erkannter Aspekt ist, dass die Hochfrequenztechnik die Grundlage vieler Technologien, die unseren Alltag prägen, bildet und damit für Zukunftstechnologien eine fundamentale Basis. Der wohl naheliegendste Anwendungsbereich sind moderne Kommunikationssysteme wie Mobilfunk (5G, LTE), WLAN und Bluetooth aber auch Satellitenkommunikationssysteme. Hochfrequente Signale können aber auch genutzt werden, um entfernte Objekte zu identifizieren und zu charakterisieren. Prominente Beispiele hierfür sind Radarsysteme, z. B. in der Luftfahrt oder als integraler Bestand des Autonomen Fahrens und die Radiometrie zur Vermessung der Zusammensetzung der Atmosphäre fremder und weit entfernter Planeten. Die Herausforderung, mit hochfrequenten Signalen umzugehen, erfordert neben der exakten (mathematischen) Modellierung und einem tiefen physikalischen Verständnis die Implementierung einer komplexen Messtechnik zur Erfassung der Wellenphänomene.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Die Hochfrequenztechnik bietet viele Anknüpfungspunkte für interdisziplinäre Aktivitäten innerhalb der Elektrotechnik (Mikroelektronik, Kommunikationstechnik, Signalverarbeitung), aber auch zu anderen Fachbereichen wie Informatik, Physik und Materialwissenschaften. Eine besondere Stellung nimmt die Hochfrequenztechnik in der Medizin ein. Die moderne Bildgebung mit Magnetresonanztomographie wäre ohne Hochfrequenztechnik undenkbar. Auch können Hochfrequenzsysteme in der Diagnose und Therapie eingesetzt werden.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Kommunikation und damit Hochfrequenztechnik wird in der heutigen Zeit als gegeben angenommen, analog zu der Aussage „der Strom kommt aus der Steckdose“. Was passiert, wenn dieses Grundbedürfnis (?!) nicht mehr befriedigt werden kann, lässt sich wahrscheinlich am Stromausfall in Spanien rekonstruieren. In diesem Zusammenhang finde ich einen Austausch mit Geisteswissenschaften und Humanwissenschaften hoch interessant, um die Resilienz des Menschen und der Gesellschaft besser zu verstehen zu können.
Im Bereich der Lehre würde ich gerne mal im Bereich Architektur reinschnuppern, um mir Inspirationen für andere Methoden der Hochschullehre zu holen. Ingenieurswissenschaften haben einen intrinsischen kreativen Kern, wenn es um neue Ideen geht. Die Förderung von kreativen Lösungen stelle ich mir, vielleicht auch aus Unkenntnis heraus falsch, als eines der Ziele von künstlerischen Fächern vor.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… aufgrund des Überangebots an Studiengängen verzweifeln und versuchen, mich anschließend für einen Studiengang zu entscheiden, in dem ich das Handwerkszeug lerne, um die Probleme der Zukunft lösen zu können. Die Herausforderung dabei ist, sich nicht von wohlklingenden Titeln blenden zu lassen.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… eine entspannte abendliche Runde um das Oberfeld, um die Gedanken zu sortieren.
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