„Raum und Zeit, um in die Tiefe zu gehen“

Interview über den ausgezeichneten Podcast „Gleichstellung@etit“

28.06.2024 von

Für ihren Podcast „Gleichstellung@etit“ haben die Gleichstellungsbeauftragten des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik (etit), Luisa Riik, Maria Rizou, Laura D'Angelo, Claudia Klein und Sarah Schleidt, den diesjährigen Franziska-Braun-Preis erhalten. Stellvertretend für das Team haben wir mit Laura D’Angelo über das Projekt gesprochen.

Maria Rizou und Laura D'Angelo zeichneten live während der Franziska-Braun-Preisverleihung eine Podcast-Folge mit TU-Präsidentin Tanja Brühl auf.

Wie ist die Idee entstanden? Was gab den Ausschlag dafür, einen Podcast zu projektieren?

Es war ein großer glücklicher Zufall: Sarah Schleidt und ich, die wir uns zuvor noch nicht kannten, besuchten beide zufälligerweise am gleichen Tag eine Sitzung des Gleichstellungsteams, um in dessen Arbeit reinzuschnuppern. Es ging an dem Tag auch um die Frage, wie man die Angebote und Themen des Gleichstellungsteams effektiver an die Öffentlichkeit heranbringt. Es wurden viele Ideen in den Raum geworfen und sogleich wieder verworfen, aber als die Idee eines Podcasts ausgesprochen wurde, ging alles ganz schnell: Sarah outete sich als zertifizierter Audio Engineer und besaß somit alle Werkzeuge und Kompetenzen, um Audiodateien professionell zu schneiden, und ich outete mich als Hobby-Podcasterin, die seit 2022 im Podcast eines Kulturvereins regelmäßig Folgen aufnimmt und veröffentlicht. Zur Begeisterung aller ergänzten sich unsere Know-hows also perfekt, und an Themen, über die man podcasten könnte, mangelte es im Team auch nicht.

Warum haben Sie das Medium Podcast gewählt – abgesehen davon, dass Podcasts bei jungen Menschen beliebt sind?

Wir haben uns einerseits für das Medium Podcast entschieden, weil wir selbst gerne Podcasts hören und Sarah und ich schon Erfahrungen mit der Produktion von Podcasts haben, andererseits, weil wir damit unserer Meinung nach ziemlich effektiv unsere Themen und Inhalte vermitteln können: Wir können so etwa wortwörtlich führende Frauen in der Elektrotechnik zu Wort kommen lassen und komplexe Themen in einem lockeren Gespräch behandeln. Mit Videoaufnahmen für einen YouTube-Kanal wäre das prinzipiell zwar auch möglich, aber viel aufwändiger. Ohnehin tendiert das Format Video eher dazu, kürzer zu werden. Podcasts wiederum geben genug Raum und Zeit, um in die Tiefe zu gehen.

Sie möchten sowohl junge Menschen für ein Studium der Elektrotechnik gewinnen als auch Aufmerksamkeit für feministische und queere Themen am Fachbereich schaffen – heißt das, dass Sie zwei verschiedene Zielgruppen im Blick haben?

Das ist richtig, denn wenn wir intern dafür sorgen wollen, dass mehr Frauen und andere unterrepräsentierte Geschlechtsidentitäten in der Elektrotechnik sich trauen, in die Forschung zu gehen oder eine Führungsposition anzustreben, dann müssen wir diese schon ansprechen, bevor sie sich gegen das Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik entscheiden, also als Externe. Meistens beruht ja diese negative Entscheidung auf Vorurteilen oder Unwissenheit gegenüber den Ingenieurwissenschaften, und dem wollen wir mit unseren Angeboten wie etwa dem Girls' Day, den Schülerinnen-Projekttagen und nun auch unserem Podcast entgegenwirken. Sind die Externen dann zu Internen geworden, endet die Gleichstellungsarbeit ja an dieser Stelle nicht und entsprechend blickt der auch Podcast nach innen und nach außen.

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