Klimaschutz – CO2 in ein wertvolles Gut verwandeln
Innovatives Projekt zwischen dem Fachgebiet „Adaptive Lichttechnische Systeme und Visuelle Verarbeitung“ und der Industrie erhält Fördermittel.
07.12.2021
Zum 1. November 2021 genehmigte das Bundeswirtschaftsministerium die Forschung und Entwicklung eines intelligenten und hocheffizienten Algen-Photobioreaktors (PBR) im Rahmen eines ZIM Projektes mit dem Namen „smartPBR“.
Das Fachgebiet „Adaptive Lichttechnische Systeme und Visuelle Verarbeitung“ und die Firma Algoliner GmbH & Co. KG, welche Photobioreaktoren (PBR) entwickelt, die unter Nutzung des Treibhausgases CO2 und des Lichts Mikroalgen kultivieren, agieren als Projektpartner und tragen zu einer Kreislaufwirtschaft bei, in der das industrielle Nebenprodukt CO2 in ein wertvolles Gut verwandelt wird.
Ziel des Projektes ist es, die Effizienz der bestehenden Algenreaktoren zu erhöhen. Aufgaben des Fachgebiets von Herrn Prof. Khanh sind hierbei die Systemauslegung, die Anlagenregelung zur Optimierung des Algenwachstums, die Dimensionierung und Entwicklung von LED-Lichtanlagen mit Einkoppeloptik, die Entwicklung von Sensorsystemen zur Erfassung der LED-Belichtung und des aktuellen Sonnenlichts.
Gewusst?
Mikroalgen finden vielfältige Anwendung. Aufgrund ihres hohen Anteils an Proteinen und Omega 3 Fettsäuren gelten sie als Superfoods und werden folglich häufig als Nahrungsergänzungsmittel verzehrt. Sie werden ebenfalls in Hautpflegeprodukten, pharmazeutischen Produkten und Düngungsmitteln verarbeitet. Zudem lassen sich mit Hilfe von Mikroalgen Ausgangsstoffe für Biokunststoffe erzeugen. Mikroalgen stellen bereits eine alternative Energiequelle zu nicht-erneuerbarer Energie aus fossilen Brennstoffen dar.
Mit ihrer Fähigkeit, CO2, welches z.B. 88,0 % der freigesetzten Treibhausgase in Deutschland ausmacht, einzufangen, sind PBRs folglich eine attraktive und langfristige Lösung für die Neutralisierung von industriellen Treibhausgasen. Zudem bietet die Kultivierung von Algen in PBRs die Möglichkeit, in Anbetracht des Klimawandels und des anhaltenden globalen Bevölkerungswachstums, effizient und nachhaltig den Bedarf an Rohstoffen beispielsweise für Nahrungsmittel, Tierfutter, Kunststoffe und Energieerzeugung in der Zukunft zu decken.