Neuer Professor für Biophotonik-Medizintechnik

Von Jena über Australien und London nach Darmstadt

18.10.2021 von

Seit Anfang Mai 2021 leitet Prof. Dr. Frosch das Fachgebiet Biophotonik-Medizintechnik am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt. Im Interview berichtet er über seine Pläne in Lehre und Forschung an der TU.

Seit Mai 2021 bei etit: Professor Torsten Frosch

Torsten Frosch studierte Physik mit Schwerpunkt Optik und optischer Spektroskopie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Während seiner Promotion in physikalischer Chemie entwickelte er neue hochselektive spektroskopische und mikroskopische Verfahren, um molekulare Bindungsmechanismen von Malaria-Wirkstoffen an ihren biologischen Zielstrukturen aufzuklären.

Als Postdoc erforschte er an der Monash University und am Australian Synchrotron in Melbourne lebende Blutzellen und den Einfluss von Wirksubstanzen. Im Rahmen eines zweiten Postdoc-Aufenthalts am Imperial College in London entwickelte er neuartige Techniken der Infrarot-Bildgebung und der Nanospektroskopie für Anwendungen in der Pharmazie und Materialanalyse. Anschließend baute er eine Juniorforschergruppe zur faserspektroskopischen Sensorik am Leibniz-Institut für Photonische Technologien auf.

Wir stellten Herrn Frosch ein paar Fragen, damit Student_innen und Kolleg_innen den Professor besser kennenlernen können:

Was war Ihr erstes Erlebnis am Fachbereich?

Die sehr angenehme Atmosphäre bei meiner Vorstellung am Fachbereich. Ich hatte gleich das Gefühl, dass hier eine kollegiale und freundliche Stimmung vorherrscht und man gerne zusammenarbeitet.

Was können die Studierenden von Ihnen und Ihrer Lehrveranstaltung erwarten?

Als Erstes solide Grundlagen in der Optik und Photonik sowie den verschiedenen Methoden der optischen Spektroskopie und Mikroskopie. Hierbei haben wir von Anfang an wichtige biomedizinische Anwendungen im Blick und diskutieren, wie wir biophotonische Systeme entwerfen und anwenden können.

Wenn ich nicht Professor geworden wäre, dann würde ich heute….

wahrscheinlich in einem Forschungsinstitut arbeiten.

In meiner Freizeit mache ich am liebsten…

Sport und gehe in die Natur. Ich finde es sehr entspannend, bei einem Waldlauf die Gedanken schweifen zu lassen. Dann kommen plötzlich die besten Ideen. Im Mittelpunkt meiner Freizeit steht meine Familie.

Professor sein bedeutet für mich…

in erster Linie ein großes Privileg – an spannenden interdisziplinären Themen forschen zu können, mit interessierten jungen Leuten zusammenzuarbeiten und Netzwerke mit anderen Forschenden auf der ganzen Welt aufzubauen und im Austausch zu stehen. Die Begeisterung und Freude an der wissenschaftlichen Arbeit möchte ich auf meine Studierenden übertragen.

Wieso haben Sie sich für die TU Darmstadt entschieden?

Mich haben insbesondere die ingenieurswissenschaftliche Komponente und das vielseitige Umfeld in Richtung Lebenswissenschaften gereizt, um Ergebnisse aus der Grundlagenforschung auch in anwendungsrelevante Themen der Biomedizintechnik zu übertragen. Ich sehe an der TU Darmstadt viele interessante Gruppen, mit denen ich mir eine interdisziplinäre Zusammenarbeit vorstellen könnte und im RMU-Verbund bieten die medizinischen und pharmazeutischen Partner eine ausgezeichnete Basis für die Medizintechnik. Weiterhin denke ich, dass im wirtschaftlich starken Rhein-Main-Gebiet sehr gute Industriepartner existieren.

Wir heißen Professor Dr. Frosch herzlich im Fachbereich etit willkommen!