Sommerreihe Internationales: Lieblingsorte

Tsoni Vitkov – Erasmus in Brastislava, Slowakei

20.09.2021

Trotz Corona-Pandemie waren dieses Jahr wieder einige Studierende des Fachbereichs etit zum Auslandssemester in der Welt unterwegs. In unserer Sommerreihe stellen sie ihre Lieblingsorte vor, und berichten von ihren Erfahrungen. Heute erzählt Tsoni Vitkov von seinem Erasmus-Aufenthalt in Brastislava, Slowakei.

Was ist/ war dein Lieblingsplatz während des Austauschsemesters?

Bratislava hat zahlreiche wunderschöne Plätze anzubieten. Mein Favorit ist aber definitiv „Eurovea“. Das ist eigentlich der Name eines Einkaufzentrums in der Stadtmitte, welches direkt an der Donau liegt, aber alle kennen den Ort wegen etwas anderem. Die tollsten Restaurants, Cafes und Bars in der Stadt bieten dort einen schönen Blick über den Fluss und sobald diese schließen kann man sich dort immer noch gut unterhalten, dank der offenen Sitzplätze direkt am Flussufer und der sehr großen Wiese. Wenn man ein paar Fotos von „Eurovea“ sieht ist man bereits begeistert, ein Besuch aber bringt noch vielmals mehr Freude. Als Teil der Erasmus-Community findet man immer ein paar Freunde und verbringt schlaflose Nächte in diesem kleinen Paradies. Früh am Morgen, nachdem die Open-Air-Party langsam vorbei ist, geht man unbedingt hoch auf die nächste Brücke über die Donau (Stary Most) und genießt dort den Sonnenaufgang. Das sind Erinnerungen und Emotionen, die für immer bleiben und das Herz zum Klopfen bringen, jedes Mal wenn man wieder an „Eurovea“ denkt!

Was hat dir das Austauschsemester persönlich gebracht?

Das Auslandssemester ist eine sehr außergewöhnliche und interessante Zeit, die jeder unbedingt mindestens einmal im Leben erleben muss. Natürlich ist die Erfahrung in einem anderen Ausbildungssystem und einer anderen Universität, als die reguläre, sehr nützlich. Die Englisch-Sprachkenntnisse steigen auch entsprechend stark, durch die Kommunikation in der Uni und in der Freizeit. Dazu hat man noch die Möglichkeit eine neue Fremdsprache zu lernen. Abgesehen von der Uni und Ausbildung gibt es viele weitere Vorteile – man geht erstmal mit gewissen Vorstellungen hin, die sich höchstwahrscheinlich während des Aufenthalts total ändern. Das sind Vorstellungen über das Land selbst, über die Leute, die man kennenlernen würde, über das Essen, darüber wie man die Zeit am Tag verbringt, über die Universität usw. Und was bringt das Austauschsemester dann am Ende? Na ja – mir hat es das Wissen gebracht, dass die Welt so bunt und vielseitig ist, dass man sich das kaum vorstellen kann. Je mehr man sieht und erlebt, desto mehr wird man überzeugt, dass es immer etwas Neues zu Lernen gibt und dass, sogar wenn man eine feste Vorstellung über ein bestimmtes Thema hat, sich diese in der Praxis und mit der Zeit total verändern kann.

Was war eine Herausforderung für dich?

Ehrlich gesagt, hatte ich kaum Schwierigkeiten während meiner Zeit hier. Ich kann sagen, dass ich generell sehr effektiv und ruhig mit Problemen umgehen kann. Als Herausforderung kann ich nur die organisatorischen Sachen in der Uni bezeichnen – man muss tatsächlich sehr viele Anfragen schicken und viel alleine suchen, bis man für alle Kurse des Semesters angemeldet ist. Die Auswahl dieser Kurse ist auch nicht einfach, da die STU Bratislava zahlreiche Kurse anzubieten hat. Zum Glück hat jeder an dieser Universität ein hervorragendes Englisch-Niveau, was die ganze organisatorische Geschichte erleichtert.

Was hättest du gerne vor dem Austauschsemester schon gewusst?

Eigentlich gar nichts! Das ist ja was mich am meisten begeistert hat im Auslandssemester – man springt sozusagen in das Unbekannte und sammelt Erfahrungen, die man nie vorausgeahnt hätte. Deswegen auch mein Tipp an zukünftige Austauschstudenten – sich im Voraus nicht zu viel über alles zu informieren, sondern eher nur die essentiellen Details und Infos angreifen und sich erst nach der Einreise durch alle tollen Erlebnisse alles beibringen lassen.

Was hat dich in deinem Austauschsemester am meisten überrascht?

Für mich persönlich war das Austauschsemester der Anfang eines neuen Lebens. Ich habe das Land gewechselt, alle Freunde am regulären Studienort gelassen und am wichtigsten – mein „Mindset“ total verändert und versucht so extrovertiert zu sein wie möglich. Die größte Überraschung, meiner Meinung nach, war die Erfahrung neue Leute kennenzulernen. Im Auslandsemester kann man wirklich mehrere hundert Leute in nur ein paar Tagen kennenlernen und es ist sehr faszinierend wie schnell sich man mit manchen wohlfühlen kann – als ob man diese Leute bereits Jahre lang gekannt hätte. Nur eine Woche nach meiner Einreise kannte ich bereits so viele andere Austauschstudenten, dass ich jeden Abend zwischen verschiedenen Aktivitäten auswählen konnte. Dazu sollte man auch definitiv so früh wie möglich ins Zielland umziehen. Ich hatte 3 Wochen (Anfang September), bevor mein Semester angefangen hat, in denen ich komplett frei hatte. Diese Zeit kann man wirklich sehr gut nutzen!