Brücken bauen

Über internationale Beziehungen und Terahertzsysteme

13.01.2020 von

Doktorand Anuar Fernandez Olvera vom Fachgebiet THz Bauelemente und THz Systeme hatte die seltene Ehre, vor internationalem Publikum einen Keynote Vortrag zu halten. Ein kurzer Blick in die Internationalität des Fachbereichs etit.

Doktorand Anuar Fernandez Olvera bei seiner Pariser Keynote. Foto: etit
Doktorand Anuar Fernandez Olvera bei seiner Pariser Keynote. Foto: etit

Wenn es um internationale Beziehungen geht, gibt es am Fachbereich etit einiges Wissenswertes. Die gängigsten sind: Die transeuropäische UNITE! Allianz, die strategischen Partnerschaften mit den Universitäten Graz, Shanghai und Virginia, sowie das Marie Skłodowska-Curie Ausbildungsnetzwerk für die international ausgerichtete Ausbildung neuer Doktoranden. Der Doktorand Anuar Fernandez Olvera von der Abteilung für THz-Komponenten und -Systeme ist Mitglied eines der Marie Skłodowska-Curie-Ausbildungsnetzwerke. Er ist vor kurzem aus Paris zurückgekehrt. Dort hatte er einen Keynote-Vortrag auf der Internationalen Konferenz über Millimeter- und Terahertz-Wellen (IRMMW-THz 2019) gehalten; alles andere als üblich für einen Doktoranden. In der Regel werden nur erfahrene Wissenschaftler eingeladen, Keynotes zu halten. Wie kam es dazu?

Ein Keynote ist eine Kunst für sich. Er gibt den Ton an für die Vorträge weiterer Speaker, ist Auftakt einer Konferenz und somit ihr Aushängeschild. Herrn Fernandez Olvera wurde somit eine seltene Ehre zuteil, doch war er für die Aufgabe prädestiniert, hat er in seiner Forschungsarbeit doch tatkräftig Brücken ausgebaut zwischen der TU Darmstadt und der Universidad Carlos III in Madrid.

Am Rednerpult in Paris referierte Fernandez Olvera unter anderem über optische Frequenzkammgeneratoren; äußerst präzise Messwerkzeuge, bestens geeignet für das Messen jedweden spektroskopischen Fingerabdrucks. Ihre Entwicklung wurde im Jahr 2005 mit einem Nobelpreis in Physik ausgezeichnet, an Theodor Hänsch und John L. Hall. Fernandez Olvera hatte gezeigt, dass sich Frequenzkammgeneratoren auch in den Terahertzbereich übersetzen lassen, in kompakter und intuitiver Art.

Dank den fortwährenden Bemühungen seitens Prof. Pablo Acedo von der Universidad Carlos III in Madrid, und Prof. Sascha Preu vom Fachgebiet THz Bauelemente und THz Systeme am Fachbereich etit, müssen Frequenzkammgeneratoren im Terahertzbereich nun keine sperrigen, komplizierten Apparate mehr sein. Bisher bestand die einzige Möglichkeit, Terahertz-Kammspektroskopie durchzuführen, in der Verwendung von zwei sperrigen Femtosekundenlasern, doch jetzt, dank der Zusammenarbeit zwischen dem Fachgebiet THz Bauelemente und THz Systeme der TU Darmstadt und der Universidad Carlos III, ist die THz-Kammspektroskopie keine Frage der Komplexität mehr, sondern des Einfallsreichtums.

Das Plenum hatte nach Ende des Vortrages gefragt, wie sich die Stabilität von Terahertzkammgeneratoren noch weiter optimieren ließe. „Daran arbeiten wir bereits“, erklärte der Doktorand. „Prof. Sascha Preu und Prof. Pablo Acedo nähern sich der Realisierung von Anwendungen, die die Vorteile der erhöhten Stabilität aufzeigen.“

Insgesamt behält Olvera die Pariser Konferenz in bester Erinnerung. „Es war sehr interessant. Konferenzen dieser Art geben einen ausgezeichneten Überblick über den wissenschaftlichen Stand der Dinge.“ Auch Freundschaft und Austausch abseits der Konferenzsäle kommen nicht zu kurz. Und gegen ein Gläschen Wein mit Kollegen ist ja nichts einzuwenden. Ist schließlich Paris.