Über Exoskelette und Herzschrittmacher

Berufspodium Medizintechnik zeigt, wohin es nach dem Studium gehen kann

26.11.2019 von

Welche Rolle spielt die Achillessehne in der Modellierung von Prothesen? Wie lassen sich Herzschrittmacher via Bluetooth ansteuern? Warum bildet Herzinsuffizienz die größte Patientengruppe im Gesundheitssystem? Über diese und weitere Fragen konnten sich Studierende der Medizintechnik mit Wissenschaftlern und Vertretern aus der Industrie austauschen.

Zahlreiche Studierende, Lehrende sowie Unternehmensvertreter versammelten sich am 25.11.2019 zum Berufspodium Medizintechnik im Audimax im Karo5. Im Rahmen von Vorträgen erlebten die Anwesenden gleich mehrere spannende Einblicke in die Anwendungsbereiche von Technik in der modernen Medizin.

Martin Grimmer, Postdoc am Institut für Sportwissenschaften der TU Darmstadt, ließ eine Beinprothese im Plenum herumreichen. Das Gerät verspricht Gehbehinderten Menschen eine Wiederherstellung der normalen Gangart. Knackpunkt von Grimmer’s Forschung ist die exakte Nachmodellierung der menschlichen Bewegung mithilfe von Aktorik und Motorik. Auch Exoskelette sind Teil seiner Forschung, Erweiterungen des menschlichen Körpers, die es ihren Trägern beispielsweise ermöglichen, Lasten im Alleingang tragen zu können, die ein normaler Mensch niemals stemmen könnte. Doch stellt diese Forschung noch eine große Baustelle dar. Der hohe Energiebedarf der Prothesen muss noch gedeckt, das optimale Drehmoment noch gefunden werden.

Seinem interessanten Vortrag schloss sich Frank Amberger’s Vortrag über die Abbott GmbH an, Entwickler von Herzschrittmachern und Diabetesmanagementsystemen. Die Angebotspalette offenbart neue Möglichkeiten, nicht nur in der Realisierung innovativer Produkte, sondern auch im Zusammenspiel mit Ärzten oder Versicherungen. Schnell wurde klar, wie vielfältig die Medizintechnik sein kann – und wie fortschrittlich sie noch wird. So referierte Amberger über die neue Generation von Herzschrittmachern mit Bluetooth-Schnittstelle: um seinen eigenen Herzschlag über das Smartphone steuern zu können.

Nicht nur in den vorgestellten Bereichen entwickelt sich ein großer Arbeitsmarkt. Und auf diesem werden zukünftig viele kluge Köpfe gesucht.