„ Das waren die besten sechs Monate meines Lebens“
Austauschstudent Alexander Gutte mit der University of British Columbia im Interview
28.08.2019 von ulg
Ein Auslandsstudium bietet die einmalige Chance, für ein oder zwei Semester die vertraute Umgebung zu verlassen, ein neues Land und Leute kennenzulernen und die Sprachkenntnisse zu verbessern. Und die erworbenen Studienleistungen können natürlich auch angerechnet werden. Hier berichten wir in loser Folge von unseren Studierenden, die diese Erfahrung bereits gemacht haben.
Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik begrüßt und unterstützt den internationalen Studierenden-Austausch und pflegt daher Austauschkooperationen mit renommierten Partneruniversitäten: Derzeit hat etit weltweit ca. 80 Partner in 37 Ländern.
Für qualifizierte Studierende bieten Double Degree-Programme die Möglichkeit, mit nur wenig Studienzeitverlängerung sowohl den Master of Science an der TU Darmstadt als auch den entsprechenden Abschluss einer der Double Degree-Partneruniversitäten von etit zu erlangen.
Auf unseren Webseiten finden Sie alle weiteren Hinweise und Informationen zum Bewerbungsverfahren. Deshalb:
„Nicht zögern – unbedingt bewerben“
Infoveranstaltung mit Treffen der RückkehrerInnen und Austauschstudierenden am Donnerstag, 24.10.2019 um 13:30 Uhr in S3|06, 052
Bewerbungszeitraum: 01. – 30. November
Man sagt, der erste Eindruck lässt sich nicht mehr rückgängig machen: Was war Ihr erster Eindruck als Sie im Rahmen des Austauschstudiums im Land angekommen sind?
Mein erster Eindruck war, dass man sich in Kanada direkt willkommen fühlt. Die Menschen sind immer höflich und freundlich zu einem. Nicht umsonst wird Kanadiern nachgesagt, dass sie sich für alles entschuldigen, auch wenn sie nicht an etwas Schuld sind. Steht man kurz hilflos auf der Straße herum, passiert es schnell, dass man gefragt wird ob man irgendetwas sucht oder einem geholfen werden kann.
Sie haben beide Universitäten kennengelernt. Was ist aus ihrer Sicht der größte Unterschied?
Meiner Meinung nach gibt es mehrere gravierende Unterschiede. Zum einen sind Nordamerikanische Universitäten weitaus verschulter als in Universitäten in Deutschland. In jedem Fach müssen wöchentlich Assignments oder Reports abgegeben werden und es gibt während des Semesters bereits Klausuren (die sog. Midterms). Dafür ist das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studenten weitaus entspannter. Bei Problemen kann meist direkt den Professor anschreiben, der einem in der Regel auch sehr schnell weiterhilft.
Sie haben sicher auch viel von der ausländischen Kultur mitbekommen. Gibt es besondere Eindrücke, die Sie zurück mit nach Deutschland nehmen?
Zum einen ist da natürlich die oben angesprochene Umgangsart zwischen den Kanadiern, welche auch einen Fremden schnell dazu bringt, sich willkommen zu fühlen. Außerdem ist es toll, dass selbst in einer Großstadt wie Vancouver ein so großes Umweltbewusstsein herrscht. Die Stadt ist seit jeher auch ein Vorreiter bzgl. Projekten für Klimaschutz und das steckt auch die Bewohner mit an. Die meisten sind äußerst Outdoor-affin und verbringen die freie Zeit, wenn möglich, draußen in der Natur.
Was war ihr persönlicher Beweggrund, sich für das Auslandsstudium zu entscheiden?
Der wohl wichtigste Grund für ein Auslandsstudium war für mich das Lernen der Fremdsprache. Zwar ist konnte ich durch entsprechende Fachliteratur in meinem Studium Englisch immer gut verstehen, jedoch hatte ich mit freiem, flüssigem Reden über Gott und die Welt noch diverse Schwierigkeiten. Nach dem Auslandsaufenthalt ist das kein Problem mehr.
Hat es Sie auch fachlich in ihrem Studium weitergebracht – und wenn ja auf welche Weise?
Die Fächer, welche ich an der UBC belegt habe, waren alle mehr oder weniger fachfremd und werden über das Studium Generale angerechnet. Mit den Fächern „Introduction to Probability“, „Natural Disasters“ und „The Solar System” bin ich jedoch im naturwissenschaftlichen Bereich geblieben. Da auch hier regelmäßig Reports und Assignments abgegeben werden mussten, konnte ich wissenschaftliches Schreiben auf Englisch üben, was mir spätestens beim Schreiben der Masterarbeit behilflich sein wird.
Glauben Sie, dass ein Auslandsaufenthalt Vorteile auf dem Arbeitsmarkt bietet?
Inzwischen ist es vor allem bei Ingenieuren fast üblich, dass sie mindestens einen Auslandsaufenthalt während ihres Studiums absolvieren. Dementsprechend kann ich mir vorstellen, dass es ein Nachteil gegenüber einem Großteil anderer Mitstreiter ist, wenn man keins vorweisen kann.
Was würden Sie interessierten Studierenden raten, die sich gerade jetzt überlegen, ob Sie sich für ein Auslandsstudium bewerben sollen? Gibt es nützliche Tipps?
Gar nicht erst überlegen, sondern einfach machen! Ich kann mit Sicherheit sagen, dass das bis jetzt die besten sechs Monate meines Lebens waren und mich auch die Erfahrungen wahnsinnig bereichert haben. Außerdem lernt man einen Haufen tolle Leute weltweit kennen, wodurch man sich Anlaufstellen in den diversesten Ländern schafft.
Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen:
Vor dem Auslandsaufenthalt müssen Sie ein Learning Agreement ausfüllen und im Servicezentrum unterschreiben lassen. Das „Learning Agreement“ ist eine Vereinbarung zwischen Fachbereich und Studierenden über die grundsätzliche Zulassung zu den Kursen, die der Studierende im Rahmen eines Auslandsstudiums an der Gasthochschule besuchen möchte. Änderungen sind vor Ort in den ersten Wochen nach Ankunftszeit möglich.
Nach dem Auslandsaufenthalt beantragen Sie eine Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen über das Servicezentrum. Die Anerkennung in den Wahlpflichtbereichen bedarf nur der inhaltlichen Abstimmung mit den übrigen hier belegten Fächern und ist deshalb meist problemlos möglich. Eine Anerkennung von Pflichtveranstaltungen ist nur dann möglich, wenn die im Ausland erbrachte Leistung im Wesentlichen der anzuerkennenden Pflichtveranstaltung des Studienganges an der TU Darmstadt entspricht.
Einen Überblick über finden Sie hier. Kurse, die in den letzten Jahren anerkannt wurden