Lust auf Technik wecken

Schülerinnen-Projekttage 2019 am Fachbereich etit

25.06.2019 von

Um mehr Frauen für ein Ingenieurstudium zu begeistern, fanden am Fachbereich etit bereits zum dritten Mal besondere Projekttage für Schülerinnen statt. In diesem Jahr gab es insgesamt vier verschiedene Workshopgruppen für die Klassen 5 bis 11. Insgesamt nahmen rund 50 Schülerinnen der Darmstädter Eleonorenschule und der Melibokusschule in Alsbach-Hähnlein an den dreitägigen Workshops teil.

Um Schülerinnen für ein ingenieurwissenschaftliches Studium zu begeistern, braucht es langfristige Angebote und dauerhaftes Engagement. Nach dem Erfolg der Projekttage für Schülerinnen in den vergangenen beiden Jahren, organisierte das Team der Gleichstellungsbeauftragten am Fachbereich etit in diesem Jahr vier Workshops: für die fünfte und sechste, die siebte und achte, die achte und neunte Jahrgangsstufe sowie ein weiteres Angebot für Zehnt- und Elftklässlerinnen. Finanziell unterstützt wurden die Projekttage bei etit in diesem Jahr vom SFB MAKI sowie von der auch in Darmstadt ansässigen Firma TE-Connectivity.

„Wir freuen uns jedes Jahr wieder, wieviel Neugierde die Schülerinnen mitbringen und wie sie das Wissen in sich aufsaugen“, so Ann-Kathrin Seifert, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Signalverarbeitung und Mitorganisatorin der Projektwoche. Ihre Kollegin Mihaela Damian, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Rechnersystem fügt noch an: „Neben der Vermittlung von technischem Grundwissen machen die Projekttage natürlich einfach Spaß – und das soll auch im Vordergrund stehen: Begeisterung für Technik und damit auch vielleicht für ein späteres Elektrotechnik-Studium wecken.“

etit-Fachgebiete mit viel Engagement dabei

Große Unterstützung bekam das Team der Gleichstellungsbeauftragten auch in diesem Jahr wieder von Seiten der etit-Fachgebiete. Entsprechend der Workshopanzahl waren vier Fachgebiete aus unterschiedlichen Bereichen der Elektro- und Informationstechnik beteiligt: Am Fachgebiet Mess- und Sensortechnik von Professor Mario Kupnik lernten die Jüngsten, wie Ultraschall funktioniert und konstruierten und programmierten einen eigenen kleinen Roboter, der sich mit Hilfe von Ultraschallsensoren orientiert.

Die etwas älteren Siebt- und Achtklässlerinnen waren am Fachgebiet Lichttechnik von Professor Tran Quoc Khanh zu Gast. Nachdem sie sich mit den physikalischen Grundlagen des Lichts vertraut gemacht hatten, ging es an den Aufbau eines Versuchs, mit dem geheime Botschaften per Licht verschickt werden können. In dem vom Fachgebiet Multimedia Kommunikation von Professor Ralf Steinmetz angebotenen Workshop für die achte und neunte Klasse drehte sich alles um das Programmieren einer App, mit der Bilder bearbeitet und Live-Videos verschickt werden können.

Wie sich gigantische Mengen an Energie über die Luft übertragen lassen, war eine Frage, der im Rahmen des Workshops am Fachgebiet Computational Electromagnetics von Professor Sebastian Schöps nachgegangen wurde. Am Ende der drei Tage konnten die Teilnehmerinnen eigene kleine Simulationen durchführen, die Ingenieure dazu nutzen, um Vorhersagen bei der Entwicklung moderner Geräte zu entwerfen.

Am letzten Tag kamen alle Gruppen bei einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung nochmal zusammen, um sich über ihre Erlebnisse auszutauschen und sich gegenseitig stolz die erarbeiteten Ergebnisse zu präsentieren.

Die Workshops im Überblick

Der tanzende Roboter (5. + 6. Klasse)

Einen eigenen kleinen Roboter aus dem 3D-Drucker selbstständig zusammenzusetzen, das war das Ziel der Schülerinnen der fünften und sechsten Jahrgangsstufe. Ausgestattet wurden die Roboter mit kleinen Motoren, einem Ultraschallsensor sowie einem Mikrocontoller. Diese wurde dann programmiert. Auf diese Weise konnten sich die Roboter nicht nur fortbewegen, sondern auch Hindernissen ausweichen. Am Ende tanzten viele kleine bunter Roboter auf den Tischen vor den Schülerinnen.

Die Entschlüsselung des Lichts (7. + 8. Klasse)

Welchen Unterschied gibt es zwischen blauem und rotem Licht? Was bedeutet die Abkürzung LED? Und wie lassen sich mit Licht geheime Botschaften übermitteln? Um diese Fragen ging es im Workshop der Siebt- und Achtklässlerinnen. Am Ende konnten die Schülerinnen mit Hilfe eines programmierbaren Mini-Computers, einer LED und einer Fotodiode durch Modulationen des sichtbaren Lichts Informationen untereinander senden, empfangen und lesbar machen.

Der fotografierende Himbeerkuchen (8. + 9. Klasse)

Im Workshop für die Jahrgangsstufen acht und neun drehte sich alles um Fotos und Videos. Diese wurden von einer zuvor eigens programmierten App aufgenommen. Zum Einsatz kamen hierbei winzig kleine Computer, die sogenannten Raspberry Pis – oder eben auf Deutsch Himbeerkuchen. Am Ende der drei Tage konnten die Schülerinnen nicht nur Fotos mit ihrer App bearbeiten, sondern auch kleine Live-Videos streamen.

Energie durch die Luft schicken (10. + 11. Klasse)

Hochenergetisch ging es bei den Ältesten zu: Im Mittelpunkt des Workshops stand die Übertragung gigantischer Kräfte durch die Luft mittels elektromagnetischer Felder. Wie ist man überhaupt auf die Idee gekommen, Energie auf diesem Weg zu übertragen? Und wie funktioniert das genau? Mit Hilfe von Simulationsprogrammen konnten die Teilnehmerinnen eigene theoretische Vorhersagen machen, die dann an praktischen Beispielen überprüft wurden.