Engagierter Einsatz für das Fachgebiet
Vereine bereichern Forschung, Lehre und Leben am Fachbereich
2018/07/30 von has
Wie auch in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft, funktionieren Universitäten vor allem durch großes Engagement ihrer Angehörigen. Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik gibt es gleich drei Vereine, die diese Aufgabe besonders ernst nehmen und die Forschung und Lehre durch ihr ehrenamtliches Engagement ergänzen und stärken.
Kevin Hermanns ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und forscht gerade zum Thema Energiewende. Er geht der Frage nach, wie sich Hochspannungsgleichstromanlagen auf andere technische Systeme auswirken und diese womöglich stören können. Aber die Begeisterung für das Forschungsfeld der Energietechnik geht noch viel weiter: Zusammen mit Philipp Kappes, Alexander Sauer und anderen Mitstreitern kümmert er sich am Fachgebiet für Leistungselektronik auch noch um den an der Technischen Universität Darmstadt. „Der Verein besteht nun schon im 21. Jahr und wir sind immer noch mit viel Spaß dabei“, berichtet Kevin Hermanns, der 2. Vorsitzende des Vereins, „Neben Exkursionen zu Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen veranstalten wir eine regelmäßige Vortragsreihe zu aktuellen Themen wie z.B. der Energiewende oder Elektronik in der Raumfahrt und laden hier explizit externe Forscher und Industrievertreter ein. So wollen wir die Forschung an der Universität mit der Unternehmenspraxis verbinden.“ Verein der Freunde des Instituts für Stromrichtertechnik und Antriebsregelung (SRT)
Vernetzung von Alumni, Studierenden und der Industrie
Die Vernetzung mit ehemaligen Studierenden, Industrievertretern und den Fachgebieten ist auch im EMKlub eine wichtige Aufgabe: Rund viermal im Jahr veranstaltet der – kurz EMKlub – ein Kolloquium, bei dem Alumni über ihren Berufseinstieg und Karrierewege berichten. „Das Kolloquium liegt uns sehr am Herzen, weil wir den Studierenden so auch einen authentischen Blick in die Berufsrealität und die dort benötigten Kenntnisse und Fähigkeiten ermöglichen“, berichtet Dr. Robert Jung, 1. Vorsitzender des Vereins „Aktuell haben wir rund 300 Mitglieder, von denen sind in etwa die Hälfte Studierende. Wir bieten nämlich allen Studierenden, die eine entsprechende Vertiefung gewählt haben, eine kostenlose Mitgliedschaft an. So profitieren die Studierenden von Beginn an von unserem Netzwerk.“ Neben der Vernetzung fördert der Verein Forschung und Lehre an den Fachgebieten: Kosten für Exkursionen, Messebesuche oder andere förderungswürdige Aktivitäten werden vom EMKlub bezuschusst oder übernommen. Der Verein lobt darüber hinaus einen jährlichen Preis für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten aus, die mit jeweils 250 Euro belohnt werden. Eine besondere Bedeutung im Bereich der Lehre hat jedoch der jährliche Verein der Freunde des Instituts für Elektromechanische Konstruktionen an der TU Darmstadt e.V. im Seminar „Praktische Entwicklungsmethodik“ (PEM). „PEM ist schon seit vielen Jahrzehnten eine etablierte Größe im Lehrbetrieb. Weil die Studierenden nicht nur Entwicklungsmethoden praktisch erlernen, sondern ihre Entwicklungsprojekte auch erfolgreich präsentieren müssen, ist gerade PEM wichtig, um auf das Berufsleben eines Ingenieurs vorzubereiten. Deswegen fördert der Verein EMKlub dieses Seminar – z.B. wie in diesem Jahr mit einer „PEM After-Show-Party“, so Dr. Robert Jung. Am EMKlub-Tag veranstaltet der Verein eine Exkursion zu den einem attraktiven Unternehmen, in dem ein Vereinsmitglied beschäftigt ist, um vor Ort Netzwerke zwischen Alumni, Unternehmen und Studierenden zu knüpfen. PEM-Abschlusswettbewerb
Für eine lebendige Kultur am Fachgebiet
Aber nicht nur die ernsten Themen wie erfolgreiches Studieren und eine gute Vorbereitung für den Berufseinstieg sind Aufgaben der Vereine. Durch ihr Engagement sorgen sie auch für eine lebenswerte Arbeits- und Studienatmosphäre an den Instituten und Fachgebieten: „Neben all den Exkursionen, Vorträgen und außeruniversitären Fortbildungen, die wir für die Studierenden der Leistungselektronik und Energietechnik anbieten“, so Alexander Sauer von den SRT-Freunden, „sehen wir uns selbst auch in der Verantwortung für eine lebendige Kultur bei uns am Institut zu sorgen.“
Mehr über die Arbeit der Vereine am Fachbereich
Nicht nur das Leistungselektronische Herbstfest mit Zwiebelkuchen und Federweißer wird jedes Jahr von den SRT-Freunden organisiert, sondern auch das Energietechnische Frühlingsfest, das im Mai immer wieder um die zweihundert Studierende, Professoren und Ehemalige der energietechnischen Fachgebiete sowie die Wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zusammenbringt und so den gegenseitigen Austausch über die Fachgebietsgrenzen hinaus fördert. Gerade dieser Beitrag liegt den SRT-Freunden besonders am Herzen.
Das Sommerfest des Fachgebiets Lichttechnik ist ebenfalls eine solche Veranstaltung. Der lädt einmal im Jahr alle Mitglieder zum geselligen Austausch, Wiedersehen und Beisammensein an das Fachgebiet ein. Und auch sonst engagieren sich die Freunde des Fachgebiets Lichttechnik für die Forschung und die Lehre: So finanzierte der Verein unter anderem hochwertige Mess- und Labortechnik, weitere Ausstattungen für das Fachgebiet oder auch die sehr gut besuchte und äußerst unterhaltsame Weihnachtsvorlesung. Verein der Freunde des Fachgebiets Lichttechnik
Die meisten Mitglieder des Vereins der Freunde des Fachgebiets Lichttechnik sind aktuelle Wissenschaftliche und administrative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Alumni. „Aber weil auch juristische Personen Mitglied werden können, sind auch einige Unternehmen aus der Lichttechnik- und Automobilindustrie bei uns aktiv“, so Max Wagner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Lichttechnik. „Gerade das ermöglicht uns für das Fachgebiet ein Netzwerk aufzubauen und Praktika und Stellenangebote gezielt an unsere Studierenden und Absolventen weiterzugeben.“
„Ehrenamtliches Engagement super wichtig!“
Auch für die Studierenden am Institut für Stromrichtertechnik und Leistungselektronik bieten die SRT-Freunde einen solchen ganz besonderen Service an: „In den letzten Semestern haben wir für einige Studierende gezieltes Mentoring gemacht: Sei es jetzt die Vermittlung von Praktika in der Industrie oder auch die Beratung beim Berufseinstieg. Das ist ein Aufgabenfeld, das wir in Zukunft noch weiter ausbauen möchten“, berichtet Kevin Hermanns.
Auch für die Professorenschaft, die ihr jeweiliges Fachgebiet leiten und neben ihrer Forschungstätigkeit mittlerweile auch vielfältige Managementaufgaben wahrnehmen, ist das Engagement der Vereine einerseits eine Entlastung, aber auch eine wichtige Bereicherung. : „Forschung und Lehre an einer Universität funktionieren nur im Team. Das bedeutet, dass wir in Zukunft immer stärker darauf achten müssen, dass wir motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Forschung und Lehre gewinnen und gleichzeitig den Kontakt zu Ehemaligen halten können, um den Start ins Berufsleben für unsere Absolventinnen und Absolventen ein wenig zu erleichtern. Mit dem Engagement für das Fachgebiet, die Studierenden und die Ehemaligen schafft der Verein ein tolles Netzwerk. Vielen Dank für dieses wichtige ehrenamtliche Engagement!“ Professor Dr.-Ing. Gerd Griepentrog